3788
0 Kommentare
Anklänge an den Crash vom Oktober 1987 - Seite 3
Wenn das Wachstum in den USA unter den langfristigen Sockel von 2 bis 2,5 Prozent fällt, wird es kritisch. Wichtige Bestimmungsgröße dieser Rate ist der Verschuldungsgrad. Da er steigt, liegt das "nötige" Wachstum eher höher als niedriger. Wenn jetzt die Kernrate der Inflation (v.a. Nahrungsmittel) anzieht, so wird der Anteil dieses Sektors am BIP steigen (man muss essen, braucht aber nicht unbedingt das neueste Handy); aufgrund der geringeren Produktivität in diesem Sektor wird es dann immer schwerer, das "nötige" Wachstum zu erreichen. Das verschärft die Situation. Zu dieser Thematik hatte ich im Juni/Juli 2007 einige Artikel verfasst.
Zweitens: Der Netto-Abfluss von Kapital aus den USA betrug im August 163 Mrd. Dollar, nachdem es iIm Vormonat noch einen (üblichen) Zufluss gegeben hatte. Das sind gut 1 Prozent des US-BIP, annualisiert 12 Prozent. Sowohl China wie Russland haben ihren Bestand an US-Treasuries im August massiv reduziert. Dieselbe Tendenz bei anderen Ländern, die gewöhnlich auf der Käuferseite stehen
Das US-Handelbilanzdefizit wird überwiegend durch den Verkauf von Ableihen „finanziert“. Im Mittel wurden 2006 etwa 70 Mrd. Dollar netto monatlich an Bonds ins Ausland verkauft. Nimmt man den
Kapitalabfluss im August 2007 und das durchschnittliche monatliche Handelsbilanzdefizit zusammen, dann ist die „Finanzierungs“-Lücke im August rund 200 Mrd. Dollar groß - 18 Prozent des US-BIP
aufs Jahr gerechnet.
Die August-Daten liefern sicher keinen Hinweis darauf, dass die USA weiterhin als sicherer Hafen angesehen wird. Die ausländische Nachfrage nach US-Bonds, insbesondere Unternehmensanleihen verschwand, nicht jedoch die amerikanische Nachfrage nach ausländischen Anleihen und anderen „Assets“. Gleichzeitig gab es kein Anzeichen dafür, dass US-Investitionen im Ausland repatriiert worden sind.
Die gleitende 12-Monats-Summe von ausländischen Käufen von langfristig orientierten US-Anlagen beträgt zwar immer noch 785 Mrd. Dollar, liegt aber dennoch schon unter den Jahressummen von 2005 und 2006.
Auch wenn noch ein großer Unterschied zwischen den Monatsdaten August der internationalen Kapitalströme und denen über ein gesamtes Jahr besteht. Der Entwicklungstrend gibt schon Hinweise, dass die zur "Finanzierung" des Handelsbilanz-Defizits benötigten Zuflüsse knapp werden könnten. Die August-Daten sind zumindest kurzfristig eine extreme Bestätigung dafür. Es kommt nun auf die nächsten Monatsdaten an. Möglich, dass diese bald eine Beschleunigung der Entwicklung aufzeigen.
In jedem Fall steigt die Gefahr eines Dollar-Kollapses . Die Märkte quittieren das mit fortgesetzter Schwäche des Greenback vor allem gegenüber dem Euro. Denken Sie auch einmal daran, was nach einem eventuellen Kollaps kommen könnte – vielleicht Stärke, mit der keiner rechnet.
Bleiben Sie wachsam!
Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter TimePatternAnalysis.
Kontakt: info@timepatternanalysis.de
Die August-Daten liefern sicher keinen Hinweis darauf, dass die USA weiterhin als sicherer Hafen angesehen wird. Die ausländische Nachfrage nach US-Bonds, insbesondere Unternehmensanleihen verschwand, nicht jedoch die amerikanische Nachfrage nach ausländischen Anleihen und anderen „Assets“. Gleichzeitig gab es kein Anzeichen dafür, dass US-Investitionen im Ausland repatriiert worden sind.
Die gleitende 12-Monats-Summe von ausländischen Käufen von langfristig orientierten US-Anlagen beträgt zwar immer noch 785 Mrd. Dollar, liegt aber dennoch schon unter den Jahressummen von 2005 und 2006.
Auch wenn noch ein großer Unterschied zwischen den Monatsdaten August der internationalen Kapitalströme und denen über ein gesamtes Jahr besteht. Der Entwicklungstrend gibt schon Hinweise, dass die zur "Finanzierung" des Handelsbilanz-Defizits benötigten Zuflüsse knapp werden könnten. Die August-Daten sind zumindest kurzfristig eine extreme Bestätigung dafür. Es kommt nun auf die nächsten Monatsdaten an. Möglich, dass diese bald eine Beschleunigung der Entwicklung aufzeigen.
In jedem Fall steigt die Gefahr eines Dollar-Kollapses . Die Märkte quittieren das mit fortgesetzter Schwäche des Greenback vor allem gegenüber dem Euro. Denken Sie auch einmal daran, was nach einem eventuellen Kollaps kommen könnte – vielleicht Stärke, mit der keiner rechnet.
Bleiben Sie wachsam!
Marktstatus, Markttrends und Prognosen unter TimePatternAnalysis.
Kontakt: info@timepatternanalysis.de
Aktuelle Themen
Verfasst von Klaus Singer