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    Micron / Hynix  310  0 Kommentare Ring frei zur nächsten Runde

    könnte schon in der kommenden Woche ein Angebot für eine wie auch immer geartete Verbindung mit der angeschlagenen vorlegen. Das jedenfalls hoffen koreanische Insider. Die erste Phase der Kontakte zwischen dem US-amerikanischen Zweiten des DRAM-Marktes und der südkoreanischen Nummer drei ist abgeschlossen. Eine Micron-Delegation unter Leitung von Finanzvorstand Wilbur Stover hat Südkorea gestern verlassen.

    Micron-Sprecher Sean Mahoney sagte, er könne keinen Zeitplan vorlegen, wie es weitergeht. Klar sei weiterhin, dass ein wie auch immer geartetes Angebot die starke finanziellen Position von Micron nicht gefährden wird. Das lässt eine "traditionelle" Übernahme immer unwahrscheinlicher werden.

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    Hynix steht unter Zeitdruck. Das Unternehmen hat in diesem Jahr 2,9 Mrd. Dollar verloren, weil das Preisniveau auf dem DRAM-Weltmarkt weit unter der Kostengrenze liegt. Es sitzt auf einem Berg von mehr als 7,8 Mrd. Dollar Schulden. Schon im zweiten Quartal kommenden Jahres könnten die liquiden Mittel wieder verbraucht sein. Selbst wenn kurzfristig eine Einigung mit Micron zu Stande kommt, dauert es Monate, bis sie tatsächlich vollzogen werden kann.

    Beide Anbieter zusammen würden mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent zum größten DRAM-Player aufsteigen. Das ist eine Größenordnung, bei der sich ein solcher Markt gut kontrollieren lässt. Zudem zählt bei der Herstellung von dynamischen Speicherbausteinen nur die Masse. Irgendwelche technischen Alleinstellungsmerkmale spielen im Unterschied zu sonstigen Chip-Segmenten keine Rolle.

    Die Bewegung in Fernost färbt auf Infineon ab. Die Deutschen verhandeln mit der japanischen über die Zusammenlegung des DRAM-Geschäftes 243906. Infineon glaubt an eine Einigung bis zum Jahresende. Der Marktanteil dieses Jointventures käme dann auf rund ein Drittel. Die bisherige Nummer eins, Samsung käme mit einem Viertel Marktanteil auf Platz drei.

    Wenn der DRAM-Markt sich im nächsten Jahr erholt und die beschriebene Neuordnung gelingt, wäre Infineon mit seiner neuen 300mm-Wafer-Fertigung in einer ausgezeichneten Position.

    Unterdessen ziehen die Kontraktpreise für die älteren SDRAMs weiter an. In der Zeit zwischen Ende November und dem Ende der vergangenen Woche haben sich die Preise für 128MBit-Varianten in Fernost um bis zu 30 Prozent auf rund 1,50 Dollar verteuert. Viele Beobachter glauben, dass dieser Trend bis in das erste Quartal 2002 anhält. Sie sehen die Ursache aber weniger in einer steigenden Nachfrage, sondern mehr in sinkendem Angebot.

    Der Aufwärtstrend hält auch in Europa an. DDR-RAM-Module mit einer Kapazität von 256 MByte klettern auf 55 bis 60 Dollar, 128 MByte SDRAM-Module werden zu rund 18 Dollar gehandelt. Elektronik-Supermärkte in Deutschland verlangen seit heute bis zu 30 Mark mehr für ein solches Modul, das aus der Infineon-Fertigung zu Wochenbeginn noch knapp 60 Mark kostete. Die Verkaufszahlen waren jedoch bislang eher gering. Offenbar spekulieren Kunden im volatilen Umfeld auch auf nochmals fallende Preise.

    Bei diesem Preistrend dürften Vorgriffe auf eine Neuordnung des DRAM-Marktes die Hauptrolle spielen. Keiner will auf dem falschen Fuß erwischt werden, wenn die diversen Zusammenschlüsse Wirkung zeigen. Wenn dann die Nachfrage nicht wirklich anzieht, dürfte es noch einmal ordentlich abwärts gehen und seine Wirkung auf die Kurse nicht verfehlen.


    Klaus Singer
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