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    Pfeiffer Vacuum  921  0 Kommentare Künftig noch „Gelb“ statt „Halb“!

    Nach unserem Update in der letzten April-Woche 2007 erreichten die Aktien des Neuer-Markt-Urgesteins Pfeiffer Vacuum neue Höchstkurse von knapp 80 Euro – doch wir hatten auch auf die Gefahren hingewiesen. Im Zuge des Gesamtmarktumfelds war der Kurs des heutigen TecDax-30-Mitglieds sogar bis nur noch knapp über 41 Euro abgerutscht. Dies war Ende Januar 2008. Zu dem Zeitpunkt ein Schnäppchen, denn inzwischen haben sich die Papiere um satte 50 % auf 63 Euro erholt. Wir schauen daher noch einmal genau hin, ob die Aktien auch jetzt noch ein Kauf sind.

    Vom Wachstumstitel zum Blue Chip
    Pfeiffer Vacuum debütierte 1998 am Neuen Markt, durchlitt wie so ziemlich jeder andere Titel das Tal der Tränen, um sich schließlich im Verlauf des Jahres 2006 über die alten Höchststände hinaus emporzuschwingen. Das im hessischen Asslar beheimatete Unternehmen entwickelt und produziert Vacuum-Pumpen, die in verschiedensten Bereichen wie z.B. in der analytischen Industrie (u.a. der Bio- und Gentechnologie), der Forschung & Entwicklung (Forschungseinrichtungen und Labors), der Halbleiterindustrie, der chemischen Industrie (Lifescience, Biochemie, Pharmazie) sowie im Bereich Prozessvakuum (u.a. Beschichtung von Compact Discs und Brillengläsern) zum Einsatz kommen. Die operative Tätigkeit untergliedert sich in die Teilbereiche Turbomolekularpumpen, Mess- und Analysegeräte, Service, Vorpumpen, Systeme und Sonstiges. Pfeiffer Vacuum verfügt über 11 Niederlassungen und 20 Vertretungen, der Exportanteil liegt bei rund drei Vierteln.

    Jetzt auch Player in der Solarindustrie
    Im Frühjahr vergangenen Jahres erhielt Pfeiffer Vacuum einen richtungsweisenden Großauftrag aus der Solarindustrie, und zwar von keinem geringeren als Q.Cells, dem deutschen Blue Chip der Solartechnologiebranche und ebenfalls einem TecDax-30-Titel. Dabei ging es um die Herstellung von Dünnschichtsolarzellen, gemeinhin als die Zukunft der heutigen noch siliziumbasierten Solartechnik erkannt. Der Verzicht auf den teuren und inzwischen knappen Rohstoff Silizium ist einer der Vorteile neuer Dünnschichttechnologien. Damit baut Pfeiffer seine Stellung innerhalb der Zulieferindustrie für die Solartechnik weiter aus. Inzwischen liegt der Erlösanteil mit Solartechnik bei Pfeiffer bei 11 %, wie die jüngsten Quartalszahlen zeigten. Doch damit nicht genug: Vorstandschef Manfred Bender setzt voll auf „Gelb“: Mit Hilfe weiterer Großaufträge soll der Solaranteil in einem Jahr bei 18 bis 20 % liegen. Pfeiffer hatte von Solibro (Thalheim), dem seinerzeit ins Leben gerufenen Gemeinschaftsunternehmen von Q.Cells, und der schwedischen Solibro Folgeaufträge in hohem Umfang erhalten. So soll Pfeiffer die Produktionskapazitäten auf 45 MWp erweitern.

    Aktuelle Zahlen nicht fehlerfrei
    Die aktuellen Quartalszahlen muss man sich indes genauer ansehen. Im Segment Beschichtung legten die Umsätze im zweiten Quartal um 27 % zu, auf das erste Halbjahr gerechnet sogar um 43 %. Jedoch waren die Erlöse in den USA und Asien um über 10 % rückläufig. Hier machen sich die (mal wieder) schwächelnde US-Halbleiterindustrie sowie negative Währungseffekte bemerkbar. Außerdem stiegen die Umsatzkosten, wofür Pfeiffer den neuen Produktmix verantwortlich machte. Auch der Auftragseingang zum Halbjahresstichtag lag bei 103,3 Mio. Euro ca. 6 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres, doch der Vergleich hinkte aufgrund eines Großauftrags vor einem Jahr. Statt dessen dürfte das aktuelle Quartal mit mehr als 41 Mio. Euro an Auftragsbeständen ordentlich ausfallen.

    Fazit
    Das Gesamtmarktumfeld trübt sich in der Summe ein: gute Konjunktur im Solarbereich (aber noch zu geringer Umsatzbeitrag), schwächelnde Konjunktur in der Halbleiterindustrie. Wir rechnen daher mit einem Gewinnrückgang im laufenden Jahr um ca. 10 %. Das nimmt Pfeiffer einmal mehr den Nimbus als Wachstumstitel. Die Dividendenrendite von rund 5 % muss über dieses neuerliche zyklische Tal bei Pfeiffer hinweg helfen. Wir raten angesichts der nicht mehr niedrigen Bewertung (KGV 08e: 16,7) von einem Neuengagement ab und empfehlen unbedingt tiefere Kurse abzuwarten, sofern sie zustande kommen. Derzeit ist Pfeiffer nur noch unter 50 Euro ein Kauf. Angesichts einer schwierigen Konjunkturerwartung können wir unser ehemaliges Kursziel von 80 Euro nicht mehr aufrecht erhalten und reduzieren es auf 62,50 Euro –ziemlich genau das aktuelle Kursniveau.

    Verfasst von 2Performaxx
    Pfeiffer Vacuum Künftig noch „Gelb“ statt „Halb“! Nach unserem Update in der letzten April-Woche 2007 erreichten die Aktien des Neuer-Markt-Urgesteins Pfeiffer Vacuum neue Höchstkurse von knapp 80 Euro – doch wir hatten auch auf die Gefahren hingewiesen. Im Zuge des Gesamtmarktumfelds war der …