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    Rohöl  2711  0 Kommentare Physische Nachfrage und Open Interest sinken deutlich

    Die abgelaufene Börsenwoche verlief rabenschwarz für Rohöl. Am Freitagabend beendete der November-Future auf WTI die Handelswoche mit einem Verlust von über 17 Prozent. Die Sorge um die Weltkonjunktur und die Erwartung rückläufiger Nachfragezuwächse war dabei die Haupttriebfeder. Die guten Jahre mit hohen Verbrauchssteigerungen scheinen abrupt zu enden. Von einer weichen Landung ist nicht die Rede. Stattdessen fragen sich die Händler offenbar vor allem eines: Wie heftig wird wohl die Rezession ausfallen?
    Seit Anfang Juli fiel nicht nur der Preis für den weltweit wichtigsten Energieträger um 45 Prozent zurück, auch die Zahl der offener Kontrakte schwächte sich massiv ab. Im Zuge der sich verschärfenden Finanzkrise haben sich zahlreiche große Player aus dem Markt verabschiedet. Zum einen waren sie aus Liquiditätsgründen gezwungen, Positionen zu verkaufen und zum anderen hatten sie aufgrund der Finanzkrise Probleme, ihre Wetten zu finanzieren. Seither sank allein an der Nymex das Investoreninteresse – erkennbar an der Anzahl offener Kontrakte – von 1,31 Millionen auf lediglich 1,087 Millionen WTI-Kontrakte. Die Differenz von 223.000 Futures repräsentiert eine Menge von immerhin 223 Mio. Barrel. Und im Angesicht der starken Verwerfungen beim Rohölpreis und der Probleme, die Deals finanziert zu bekommen, erscheint ein Rutsch unter eine Million offener Kontrakten in den nächsten Monaten nicht unmöglich zu sein.

    Unentschieden bei den wichtigsten Marktkräften

    Der am Freitag veröffentlichte COT-Report (Commitments of Traders) der Commodity Futures Trading Commission zeigte eine Abnahme des Open Interest um 4.842 Kontrakte. In der Zeit vom 30. September bis 7. Oktober bauten die Non-Commercials, also die Spekulanten mit großen Positionen vor allem ihre Long-Positionen (-26.987) ab, während sie die Short-Seite um 9.416 aufstockten. Damit herrscht zwischen beiden Seiten nahezu Gleichstand (Long zu Short: 165.772 zu 162.082). Dies zeugt von einem hohen Maß von Unsicherheit. Ein ähnliches Bild, wenngleich mit umgekehrten Vorzeichen, war auch bei den Commercials, den Migliedern der Ölbranche zu erkennen. Sie bauten nämlich ihr Long-Engagement um 29.106 Kontrakte aus und reduzierten zugleich ihre Short-Kontrakte um 6.470. Auch hier fehlt mit einem aktuellen Kräfteverhältnis von 582.858 zu 569.696 (Long zu Short) nicht viel zum Unentschieden – ein Phänomen von Seltenheitswert.

    Die Rohstoffe im Überblick:
    Brent Crude Oil



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    Jörg Bernhard
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    Jörg Bernhard arbeitet seit 2002 als freier Wirtschaftsjournalist und hat sich innerhalb des Themenkomplexes Börse & Investment auf die Bereiche Rohstoffe und Zertifikate spezialisiert. Derzeit arbeitet er für diverse Internetportale und Fachpublikationen.
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    Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.


    Verfasst von 2Jörg Bernhard
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