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    IWF  1668  0 Kommentare Die Bankenkrise ist noch nicht vorbei – Alles short? - Seite 4



    S&P 500 und Dow notieren nun mehr oder weniger nahe an den Untergrenzen ihrer seit März etablierten Aufwärtskanäle. Die spannende Frage ist, ob sie diese Marken respektieren. Der NDX hat sich am Freitag wieder punktgenau von unten herangezogen, unterhalb davon liegt bei rund 1630 eine statische Supportzone.

    Makroökonomisch kommt die Erholung der US-Wirtschaft nicht voran – die Gefahr eines erneuten Einbruchs, eines „double-dip“ steigt. Ich hatte mich in einem Artikel am 5. Juni bereits mit dieser Möglichkeit beschäftigt. Allerdings gibt es auch Zeichen, dass der amerikanische Verbraucher wieder etwas Tritt fasst. Zwar sind die verfügbaren Einkommen zuletzt nicht weiter angestiegen (siehe Chart!), aber die „Personal Consumption Expenditures“ (PCE) zeigen eine leichte Aufwärtsbewegung (siehe Chart!). Zudem ist die Sparquote gegenwärtig rückläufig. Eine Trendumkehr signalisieren jedoch auch diese Makrodaten immer noch nicht.

    Sicher werden die Aktienkurse jetzt noch etwas Bodensuche betreiben, aber die Liquidität heilt alle Wunden (so ein neues Sprichwort). Und davon ist noch reichlich vorhanden. Schauen Sie nur auf die Rendite der 13wöchigen TBills, sie liegt mittlerweile wieder unter 0,1 % (siehe Chart!). Aus meiner Sicht ist dieser Wert ein guter Stellvertreter für geparkte Liquidität – je tiefer, je mehr Mittel stehen anlagewillig bereit. Das „faire KGV“ des Rentenmarktes steht mittlerweile wieder bei 31, unter relativen Bewertungsgesichtspunkten eröffnet sich für Aktienkurse damit Raum. In dieselbe Kerbe haut der Verlauf des VIX (siehe Chart!): Jedweder überschäumende Optimismus ist verflogen, nach dem der Index nach dem 23. September eine Umkehr in „Greed“ vollzogen hat. Auch hier ist allerdings noch Raum für eine weitere Verschlechterung der Stimmung.

    Ein fester Euro/Dollar war in Verein mit festen Euro und Dollar jeweils gegen Yen, den „Carry-Trade-Indikatoren“ (siehe Chart!), seit 2003 eine verlässliche bullische Begleitmusik für Aktien. Zuletzt hatte das Währungsverhältnis allerdings nur durch einen überproportional schwachen Dollar/Yen noch Festigkeit zeigen können. Am Freitag nun wurden wichtige langfristige Linien getestet, sie blieben (vorerst) intakt. Das dürfte nicht der letzte Versuch gewesen sein und so lange bleibt die bullische Beleitmusik still.

    Eine wichtige Nagelprobe dürfte die jetzt anlaufende Saison der Quartalsberichte sein. Nachdem im zweiten Quartal die Unternehmen ihre Gewinne nahezu ausschließlich über Kostensenkungen steigern konnten, erwartet man für dieses Mal auch verstärkt „Top-Line Growth“, also steigende Umsätze als Treiber für weitere Gewinnsteigerungen. Zeichnet sich das ab, ist der Weg frei für das dringende Bedürfnis der Aktienbullen, bis November das Niveau von rund 1120 zu erreichen.
    Erwähnte Charts können über diesen Link eingesehen werden.

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    Kontakt: info@timepatternanalysis.de
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    IWF Die Bankenkrise ist noch nicht vorbei – Alles short? - Seite 4 Der IWF erwartet in seinem jetzt vorgelegten Financial Stability Report bis Ende 2010 durch die Finanzkrise entstandene und noch entstehende Verluste von 3,4 Bill. Dollar. Wegen der jüngst positiven Entwicklungen der Wertpapierkurse fällt die …

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