Rohöl (WTI)

Jahreshochs bereits gesehen?

Die Weltproduktion des Rohöls ist seit nunmehr rund drei Jahren nicht mehr gestiegen. Aber das kümmert derzeit keinen. Bei schwacher Wirtschaftsleistung der führenden Öl-verbrauchenden Nationen scheint das Angebot noch ausreichend. Wie anders ist es sonst zu erklären, dass Öl trotz erfolgversprechender Reflationsbemühungen nicht schon auf Allzeithoch steht?

80 USD als Widerstand

Nachdem der Ölpreis Mitte 2008 von 147 USD auf 34 USD binnen eines halben Jahres zusammenbrach, kämpfte sich der Preis für ein Barrel von Februar bis Juni dieses Jahres wieder knapp über die Marke von 70 USD. Doch als Anfang Juli der steile Aufwärtstrend (8) gebrochen wurde, ging es nunmehr deutlich flacher aufwärts. So schaffte es der Kurs binnen von vier Monaten nur auf ein neues Jahreshoch bei 82 USD, ehe nun erneut der Ölpreis in einer Konsolidierung gefangen ist. Derzeit deutet alles auf eine charttechnische Flaggenformation (9) mit den beiden Parallelen bei 80 USD und 74 USD als jeweilige Begrenzungen hin. Laut Charttechnik erfolgt mit einem erfolgreichen Ausbruch über jene Marke ein signifikantes Einstiegssignal in die Ausbruchsrichtung. Bullish umgesetzt auf den derzeitigen WTI-Chart wäre von weiter steigenden Kursen auszugehen, wenn die Marke von 80 USD überwunden werden kann. Doch ob das noch in diesem Jahr gelingt, kann beim WTI bezweifelt werden. Eher Anfang nächsten Jahres könnte es zu einem neuen Hoch bis in den nächst gelegenen Widerstandsbereich von 86 bis 90 bzw. maximal 100 USD (10) kommen - sofern der aktuell aktive Aufwärtstrend bei derzeit 72 USD (11) nicht unterschritten wird.



Trading-Ausblick

Beim Rohöl stehen übergeordnet die Zeichen auf eine weitere Verteuerung des schwarzen Schmierstoffs - allerdings wohl erst zum Beginn des Jahres. Wenn es in den nächsten Monaten gelingt, die Hürde von 80 USD zu überwinden, sollte es schnell in Richtung der Widerstände von 86 bis 100 USD gehen.