checkAd

    Klöckner & Co.  1131  0 Kommentare Besser als der Markt

    Als wir im Mai 2009 Klöckner & Co. in unser Musterdepot aufnahmen, begründeten wir dies hauptsächlich mit der Aussicht auf eine starke konjunkturelle Erholung, die das ausgesprochen zyklische Geschäft des Duisburger Stahlhändlers beflügeln sollte. Nun, diese Spekulation ist (noch) nicht aufgegangen. Denn der Stahlmarkt zeigt nach wie vor allenfalls zaghafte Erholungsversuche. So lagen die Lagerbestände in der europäischen und amerikanischen Stahlbranche zum Jahreswechsel noch immer auf historischen Tiefs, auch die Preise des Rohstoffs haben sich bislang nur moderat von ihrem Verfall Anfang 2009 erholt. Dementsprechend rechnet das Unternehmen selbst für das gesamte laufende Jahr noch mit einem anspruchsvollen Geschäftsumfeld.

    Pralle Kassen

    Dass unser Engagement sich dennoch sehr erfreulich entwickelt und uns bislang eine Rendite von knapp 40 % (ohne Bezugsrechtsverkauf) gebracht hat, ist der gelungenen Einzelwertauswahl geschuldet, mit der wir diese Spekulation auf den konjunkturellen Turn¬around umgesetzt haben. Denn Klöckner & Co. hat durch entschlossene operative Maßnahmen sowie Anpassungen der Finanzierungsstruktur sehr schnell auf die Krise reagiert und sich dadurch vom schwachen Markt entkoppelt. Zu den zentralen Stellschrauben gehörte die Kostensenkung um 134 Mio. Euro bzw. um 14 % der Gesamtkosten, mit der die Gewinnschwelle entscheidend abgesenkt werden konnte. Dadurch war das Unternehmen bereits ab dem dritten Quartal trotz der krisenbedingt massiv reduzierten Absatz- und Umsatzbasis operativ profitabel.

    Darüber hinaus wurde die Finanzierungs- und Kapitalstruktur entscheidend verbessert. Durch einen radikalen Abbau von Vorräten und Forderungen lag der operative Cashflow im Gesamtjahr 2009 bei 565 Mio. Euro (nach 187 Mio. Euro im Vorjahr), gleichzeitig sorgten eine Wandelanleihenemission und eine Eigenkapitalerhöhung für einen zusätzlichen Mittelzufluss in Höhe von 289 Mio. Euro. Insgesamt konnte dadurch die Nettoverschuldung, die noch im zweiten Quartal 2008 bei fast 1,1 Mrd. Euro lag, inzwischen in ein Nettofinanzguthaben von 150 Mio. Euro umgewandelt werden. Auch die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 35 % Ende 2008 auf über 41 %.

    Zweites Halbjahr operativ im Plus

    Diese Fortschritte haben den Duisburger Stahlhändler, der mit seinen rund 260 Standorten in 15 Ländern und einer Kundenkartei von ca. 185.000 Unternehmen die Marktführung in Europa und Amerika für sich beansprucht, in die Lage versetzt, trotz der Krise bereits zukunftsgerichtet zu agieren und nicht zuletzt durch zwei weitere Akquisitionen die aktuelle Schwäche der Wettbewerber zur Stärkung der eigenen Marktstellung zu nutzen. Dadurch ist es gelungen, das operativ schwache Geschäftsjahr 2009 trotz des fast 43-prozentigen Umsatzrückgangs und des negativen Ergebnisses (-188 Mio. Euro) schnell vergessen zu machen und den Blick der Anleger auf die Zukunft zu richten. Dabei war auch die Tatsache hilfreich, dass der Tiefpunkt der Krise (gemessen am EBITDA) bereits zum Jahreswechsel 2008 / 2009 erreicht war und dass seitdem die operativen Ergebnisse sukzessive besser wurden. Ab dem dritten Quartal arbeitet Klöckner wie erwähnt sogar wieder profitabel (auf EBITDA-Basis), im Schlussvierteljahr konnte dank eines Sonderertrages aus einer reduzierten Kartellstrafe auch unter dem Strich ein minimaler Überschuss ausgewiesen werden.

    Seite 1 von 2
    Verfasst von 2Performaxx
    Klöckner & Co. Besser als der Markt Als wir im Mai 2009 Klöckner & Co. in unser Musterdepot aufnahmen, begründeten wir dies hauptsächlich mit der Aussicht auf eine starke konjunkturelle Erholung, die das ausgesprochen zyklische Geschäft des Duisburger Stahlhändlers beflügeln …

    Disclaimer