Honorarberatung
"Viele Banken führen Verbraucher in die Irre" - Seite 4
Warum setzen Sie denn so sehr auf das Modell der Honorarberatung?
Schmidt: Weil es ehrlicher und günstiger ist und viele Kunden genau darauf gewartet haben. Es gab ja bereits Pauschalpreismodelle für die Vermögensverwaltung. Aber auch da werden dann oft teure
Produkte hineingekauft, an denen die Bank mitverdient. Beispiel: Wenn wir Templeton- oder Fidelity-Fondsanteile verkaufen, bekommen wir die Hälfte der Managementgebühr als Bestandsprovision. Das
macht 0,8 bis ein Prozent aus. Die Quirin Bank erstattet dieses Geld den Kunden. Andere Banken würden das Geld behalten – auch bei Pauschalpreismodellen.
Es muss doch schwer sein, Kunden von der Honorarberatung zu überzeugen, wenn es so aussieht, als ob es das bei anderen Banken umsonst gäbe.
Schmidt: Umsonst gibt es bei anderen Banken ein Verkaufsgespräch, nicht aber eine Beratung im Sinne des Kunden. Aber trotzdem: Sie haben recht, die Honorarberatung muss in Deutschland noch viel
bekannter gemacht werden.
Wie erfolgreich ist Ihre Vermögensverwaltung?
Schmidt: Wir haben 2008 bei ausgewogen investierenden Depots eine Rendite von sechs Prozent und 2009 von sieben Prozent vor Beratungskosten erzielt. In Zeiten der Finanzkrise ist das ein sehr
ordentliches Ergebnis.
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Karl Matthäus Schmidt: Spross einer bayerischen Bankiersfamilie
Karl Matthäus Schmidt, Jahrgang 1969, gründete nach dem BWL-Studium den Onlinebroker Consors. 2005 wurde er Vorstandssprecher des Consors-Nachfolgeinstituts CCB Bank AG, Berlin. Seit Mai 2006 heißt dieses Institut Quirin Bank AG. Schmidt, Spross einer bayerischen Bankiersfamilie in sechster Generation, ist verheiratet und Vater von drei Kindern.