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    China  3484  0 Kommentare Der Wassermangel wird zur Bedrohung

    Chinas Wachstum war und ist ohne Beispiel. Binnen zweier Jahrzehnte schwang sich das Reich der Mitte zur zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt auf. Die Veränderungen und Umwälzungen, die diese Wachstumsexplosion mit sich brachte, sind allerdings ebenfalls dramatisch. Wie man sich denken kann, hatte der rasante Aufschwung vor allem für die Umwelt einschneidende Folgen.

    Eines der schlimmsten Umweltprobleme, die der chinesische Boom mit sich brachte, ist die gravierende Wasserverschmutzung. Der rasante Aufbau industrieller Kapazitäten, eine intensivierte Landwirtschaft und das Entstehen hunderter Großstädte führten dazu, dass heute ein Großteil der chinesischen Gewässer verdreckt ist. 90 Prozent des Grundwassers und 75 Prozent des Wassers in Seen und Flüssen gelten als schadstoffbelastet. 

    Dies und der hohe Verbrauch einer Milliardenbevölkerung machen sauberes Wasser in China zunehmend zu einem knappen Gut. In rund der Hälfte der Großstädte kommt es bei der Versorgung regelmäßig zu Engpässen. Daneben hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung – oder rund 700 Millionen Menschen – keinen Zugriff auf Trinkwasser, das tatsächlich unbelastet ist. 

    Lange Zeit wurden diese Probleme schlicht verdrängt und als unvermeidbare Folgen des Fortschritts abgetan. Seit einigen Jahren findet in der Führung allerdings ein Umdenken statt. Peking will angesichts der teilweise untragbaren Zustände massiv in den Aufbau einer landesweiten Wasser-Infrastruktur investieren. Daneben genießen Anlagen zur Wasseraufbereitung und Abwasserreinigung in der Städteplanung mittlerweile oberste Priorität. 

    2005 wurden in China landesweit rund 700 Kläranlagen gebaut. Im vergangenen Jahr lag diese Zahl bereits bei über 1300, und dürfte sich Schätzungen zufolge bis 2015 auf 6000 vervierfachen. Der Bedarf ist immens. Allein in die Abwasserbehandlung werden in den kommenden Jahren Investitionen von rund 4,5 Milliarden Dollar pro Jahr fließen. Diese Politik ist alternativlos, denn anderenfalls droht dem Land ein ökologisches und auch ökonomisches Fiasko.

    Dementsprechend eröffnet sich in der chinesischen Wasserwirtschaft gerade ein neuer Milliardenmarkt. Die Bereiche Trinkwasserversorgung, Wasseraufbereitung und Abwasserreinigung werden dort in den kommenden Jahren exorbitante Wachstumsraten aufweisen. Den Unternehmen aus diesen Sektoren kommt dabei nicht nur die Größe des Landes zugute, sondern auch, dass in der Vergangenheit so viel versäumt wurde. Daneben ist die chinesische Führung in der Lage, Finanzmittel in unglaublicher Höhe bereitzustellen, wenn sie sich erst einmal dazu durchgerungen hat, ein Problem ernsthaft anzugehen. Dies zeigt die Entwicklung in vielen anderen Bereichen, denen Peking eine hohe Priorität beimisst, wie etwa dem Infrastruktur-Programm oder der Förderung strategischer Industrien. 

    Der Umweltsektor gehört für uns in China eindeutig zu den Wirtschaftszweigen mit den besten Perspektiven. Zudem sollte das Wachstum der dort agierenden Unternehmen in den kommenden Jahren sehr stetig verlaufen und unabhängig von konjunkturellen Schwankungen bleiben. In der heutigen Ausgabe von ASIEN-Trends stellen wir Ihnen die Aktie eines Lösungsanbieters der chinesischen Wasserwirtschaft vor, der seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal bereits mehr als verdoppeln konnte. 

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
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