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     2527  0 Kommentare Die chinesische Bedrohung


    Bittere Lektion

    Es fing alles damit an, dass ich fand, der Beaujolais Primeur habe in diesem Jahr eine sehr eigenartige Note, so einen leicht bitteren, aber durchaus sehr interessanten Geschmack. Die Krise begann dann erst am nächsten Morgen, als plötzlich auch der Tee und das Brot bitter schmeckten.

    Im Netz stieß ich bald auf ein Forum, in dem sich Dutzende zusammen gefunden haben, denen es ähnlich ergangen war. Und sie alle hatten wenige Tage vorher chinesische Pinienkerne gegessen. Ich traute meinen Augen nicht, denn genau das hatte ich ja auch gemacht.

    Zum ersten Mal seit langer Zeit wollte ich etwas wirklich Gesundes essen, einen Salat mit Pinienkernen. Wäre ich doch nur beim Ungesunden geblieben. Denn jetzt wird wohl in der nächsten Zeit bei mir alles bitter schmecken.

    Gerade hat China die USA als führende Wirtschaftsweltmacht abgelöst. Im Zeitalter der USA sind wir alle zu fettleibigen Diabetikern geworden. Unter der Herrschaft der Chinesen hingegen wird man uns alle vergiften. Und ich meine das durchaus im umfassenden und übertragenen Sinne.

    Wenn Sie also jemanden wirklich das Weihnachtsfest verderben wollen, dann gehen Sie in ihren regionalen Rewe-Markt und kaufen Sie die Pinienkerne von Farmer´s Snack GmbH mit Herkunftsbezeichnung China. Laden Sie den oder die Ausgewählte in der Woche vor dem Fest ein und servieren Sie ein Gericht mit den wirklich wunderbar schmeckenden Kernen.

    Bis die Wirkung einsetzt, dauert es dann etwa 1-3 Tage, doch sie hält wohl bestimmt 8-10 Tage an. Die bittere Weihnachtsgans wird dieser Person dann auf ewig im Gedächtnis bleiben. Und wenn Sie ganz clever sind, wählen Sie den Zeitpunkt so dicht vor Weihnachten, dass auch noch der Silvester-Champagner bitter bleibt.

    Und dann stoßen Sie an auf das chinesische neue Jahr. In diesem Sinne einen frohen ersten Advent!

    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
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