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    Nordex  2639  0 Kommentare Was nun, Frau Klatten?


    Seit Jahr und Tag warnen wir vor der Windaktie. Unsere mehrfachen Verkaufshinweise, zum Beispiel im Herbst 2009 und Juni 2010, für die Nordex AG (DE000A0D6554) sind als Volltreffer zu werten. Obwohl die Märkte haussieren hat das Papier allein seit Jahresbeginn rund 60 Prozent an Kurswert verloren. TradeCentre Favorit REpower hat sich hingegen auf hohem Kursniveau weitgehend stabil gehalten. Inzwischen raten auch die meisten Analysten zum Verkauf von Nordex. So hat die Deutsche Bank beispielsweise das Kursziel mit vier Euro kommuniziert.

    Nunmehr wird immer deutlicher, was wir schon seit Jahren prognostizieren. Das Unternehmen ist im Vergleich zu REpower schlicht zu margenschwach und hat zudem eine schwache Produktpipeline. Die Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Jahres belegen die schwache Aufstellung des Konzerns. Der Umsatz reduzierte sich im Neunmonatszeitraum von 814 auf 614,2 Millionen Euro. Vorstandschef Thomas Richterich spricht sodann von einer „schwachen Marktentwicklung“. Auch der Ordereingang reduzierte sich nach neun Monaten von 638 auf 530 Millionen Euro. Die Erträge waren ebenfalls rückläufig. Das EBIT erreichte in der Zeit von Januar bis September ein Niveau von 17,3 Millionen Euro nach 21,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Netto klingelten lediglich 8,5 Millionen Euro in der Kasse. Die EBIT-Marge von 2,8 Prozent ist übrigens ernüchternd. Aufgrund des düsteren Geschäftsverlaufs hat Richterich sodann auch die Prognose für das Gesamtjahr kassiert. Der CEO musste seine Prognosen in der Vergangenheit schon öfter revidieren. Noch im Juni haben wir darauf hingewiesen: „Sie müssen wissen, dass Prognosen von Nordex nicht viel wert sind. Sie wurden in der Vergangenheit fast immer verfehlt“. Nunmehr erwartet das Unternehmen lediglich noch einen Umsatz von rund eine Milliarde Euro. Zuvor wurde ein Umsatzwachstum auf Basis der Einnahmen aus dem Vorjahr von 1,183 Milliarden Euro versprochen. Für den gesamten Turnus soll sich die EBIT-Marge auf vier Prozent belaufen. Wir halten dies für äußerst ambitioniert und rechnen durchaus erneut mit einem Verfehlen der Ziele. Vergleichen Sie: REpower erwartet für das Wirtschaftsjahr 2010/2011 per Ende März einen Umsatz von 1,5 bis 1,6 Milliarden Euro sowie eine EBIT-Marge zwischen 7,5 und 8,5 Prozent. Margen von denen Nordex nur träumen kann.

    „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Richterich erwartet für Q4 ein deutlich anziehendes Neugeschäft und damit Voraussetzungen für Wachstum im kommenden Jahr. Noch im letzten Jahr hat der Firmenchef auch für 2010 „stärkeres Wachstum“ versprochen. Für 2011 lautete einst die Vorhersage einen Umsatz von 2,5 bis vier Milliarden Euro zu erreichen und mit einer EBIT-Marge von neun bis zwölf Prozent zu wirtschaften. Bereits für das Jahr 2008 ist eine EBIT-Marge von zehn Prozent in Aussicht gestellt worden. Alle diese Ziele wurden bis heute meilenweit verfehlt. Die Finanzkrise hat sicherlich einen Teil dazu beigetragen. Aber alles auf die Krise zurückzuführen, halten wir schlicht für überzogen. Nordex hat ein strukturelles Problem und wird unseres Erachtens nie mit EBIT-Margen von über fünf Prozent wirtschaften. Auf das Thema Free Cashflows wollen wir gar nicht erst eingehen. Nordex dürfte größte Probleme haben, in der Zukunft freie Mittelzuflüsse zu erwirtschaften.

    Nach dem Kursrutsch bringt Nordex noch 320 Millionen Euro auf die Börsenwaage. Dreh- und Angelpunkt bei der Firma ist das Vorhaben vom Großaktionär. Susanne Klatten, die milliardenschwere BMW-Erbin, hat sich einen Großteil ihrer Aktien von insgesamt rund 25 Prozent zum Preis von 21 Euro gesichert. Mit diesem Einstiegspreis hat sie schon rund 75 Prozent ihres Einsatzes versemmelt. In den vergangenen Monaten kaufte sie allerdings über ihre Beteiligungsgesellschaft regelmäßig nach. Handelt sie konsequent, wird sie nunmehr weiter kaufen oder aufgrund des optisch niedrigen Kurses sogar ein Übernahmeangebot unterbreiten. Vorteil: Sollte Nordex von der Börse verschwinden, kann das Unternehmen außerhalb der Börse in Ruhe saniert und neu aufgestellt werden. Dass Klatten die Firma fallen lässt, ist eher unwahrscheinlich. Ein Investment ist die Aktie unseres Erachtens auch weiterhin nicht. Allerdings könnten Spekulationen über eine Übernahme eventuell bald die Runde machen. Das wird sich positiv im Kurs bemerkbar machen. Zudem ist die Aktie auf diesem Niveau durchaus für einen Rebound gut. Für spekulative Trader eignet sich das Papier durchaus. Zocker könnten an Nordex durchaus Freude haben.

    Beste Grüße
    http://www.tradecentre.de

    Verfasst von 2TradeCentre
    Nordex Was nun, Frau Klatten? Seit Jahr und Tag warnen wir vor der Windaktie. Unsere mehrfachen Verkaufshinweise, zum Beispiel im Herbst 2009 und Juni 2010, für die Nordex AG (DE000A0D6554) sind als Volltreffer zu werten. Obwohl die Märkte haussieren hat das Papier allein seit …

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