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    Nasdaq  1235  0 Kommentare Short-Attacken auf chinesische MidCaps

    China ist weit weg - und dieser Tatsache werden sich Investoren manchmal schmerzhaft bewusst. Oft sind die Entwicklungen, die von dort gemeldet werden, für den hiesigen Beobachter schwer einzuordnen. Und wegen der großen Entfernung und den unterschiedlichen Gepflogenheiten ist auch das Misstrauen der Anleger stark ausgeprägt. Zwar will fast jedermann in China investieren, und sich in tolle Wachstumsaktien zu günstigen Bewertungen einkaufen. Doch schon beim ersten Anflug von Verunsicherung wird gleich wieder das Handtuch geworfen.

    Dass die Anleger im Westen gerade bei chinesischen Aktien besonders vorsichtig sind, macht sich in den USA derzeit eine gut organisierte Gruppe von Shortsellern zunutze. Die Mitglieder dieses Kreises nehmen mit Vorliebe Leerverkäufe bei chinesischen MidCaps und SmallCaps vor. Anschließend werden im Internet Vermutungen und Gerüchte gestreut, wonach bei dieser oder jener Gesellschaft vieles im Argen liege oder aber die Zahlen und das Geschäftsmodell gleich komplett erstunken und erlogen seien.

    Der Effekt solcher Beiträge lässt meist nicht lange auf sich warten. Die verunsicherten Anleger fliehen in Scharen und werfen ihre Stücke panisch auf den Markt. Oft finden sich dann auch noch Trittbrettfahrer, die die Titel ihrerseits shorten, und dann weitere Verleumdungen veröffentlichen. Die Aktien fallen ins Bodenlose, und die Leerverkäufer der ersten Stunde decken sich wieder billig ein. Besonders beliebt ist dieses Spiel mit Aktien chinesischer Unternehmen, die an der Nasdaq gelistet sind. Der Handel in diesen Werten wird nämlich meist nicht von großen Institutionellen, sondern von Privatanlegern und Tradern dominiert.

    Ist der Aktienkurs erst einmal zertrümmert, beginnen die Aufräumarbeiten, die durchaus zäh verlaufen können. Häufig wissen die chinesischen Unternehmenslenker nicht, wie ihnen soeben geschehen ist, und ergehen sich zunächst in Beteuerungen. Die Veröffentlichung immer neuer Meldungen, Bildchen und Filme auf Youtube reicht dann aber längst nicht mehr aus, um das Vertrauen des Marktes wieder zu gewinnen. In der Regel müssen sämtliche Aktiva und Passiva neu dokumentiert werden – und zwar idealerweise von einem der großen internationalen Wirtschaftsprüfungsunternehmen, die dafür unglaubliche Tagessätze aufrufen. Uns selbst dann dauert es normalerweise lange, bis sich die Anleger wieder in die Titel zurücktrauen.

    Unternehmen, deren operatives Geschäft und deren Vermögenswerte sich in China befinden, tun sich naturgemäß schwer damit, Verdächtigungen auszuräumen. Auch sind die Kommunikationswege lang, und die Firmenchefs in China haben Mühe, auf Anschuldigungen schnell und adäquat zu reagieren. Deshalb verlief die Welle von Short-Attacken auf chinesische Aktien – aus Sicht der Leerverkäufer – bisher recht erfolgreich.

    Die Schäden, die durch solche Marktmanipulationen angerichtet werden, sind beträchtlich. Für den normalsterblichen Investor hat die Thematik allerdings auch eine Kehrseite, die außerordentliche Perspektiven eröffnet. Der weitaus größte Teil der chinesischen Gesellschaften, die zuletzt den Leerverkäufern zum Opfer fielen, ist nämlich grundsolide. Diese Unternehmen wirtschaften erfolgreich, verfügen über eine hohe Substanz – und weisen zudem auch noch Bewertungen auf, die auf einem irrational niedrigen Niveau liegen. Wenn die Aktie zudem damit begonnen hat, eine Bodenbildung zu vollziehen, und das Unternehmen auf dem besten Wege ist, wieder Vertrauen aufzubauen, dann ist ein Einstiegszeitpunkt gekommen, wie er idealer gar nicht sein kann.

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    Gerhard Heinrich
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    Gerhard Heinrich ist freier Finanzredakteur. Er schreibt unter anderem für den Börsenbrief EMERGING MARKETS TRADER (www.emerging-markets-trader.de).
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    Verfasst von 2Gerhard Heinrich
    Nasdaq Short-Attacken auf chinesische MidCaps In den USA haben sich Shortseller auf einige chinesische Unternehmen eingeschossen. Die Aktien dieser Gesellschaften befinden sich jetzt auf einem enorm niedrigen Bewertungsniveau.