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    Smart Investor Weekly 10/2011  1036  0 Kommentare Über Narren und Notenbanken

    Die Narren sind los. Vor allem im mittleren Westen Deutschlands ist Ausnahmezustand angesagt. Aber auch was das Finanzsystem anbelangt, scheint uns jemand seit vergangener Woche zum Narren halten zu wollen.

    Die Rede ist von der Rede des EZB-Chefs Jean-Claude Trichet, in welcher er letzte Woche zur zukünftigen EZB-Zinspolitik etwas verlauten ließ. Demnach könnte es in der EZB-Sitzung im April zum ersten Mal seit über 2,5 Jahren wieder zu einer Zinsanhebung kommen. Wohlgemerkt: Trichet deutete nur die Möglichkeit einer Anhebung an. Auf die Frage eines Journalisten, ob sie denn schon sicher oder nur möglich sei, antwortete er: „Möglich ja, aber natürlich nicht sicher.“ Aha, etwas anderes konnte man natürlich auch nicht erwarten. Oder sollte Trichet tatsächlich heute schon sagen, was er in einem Monat tun wird? Vermutlich weiß er das selbst noch nicht. Aber sei’s d’rum!

    Inflationsgefahr!
    Nun also sind dem obersten „Währungshüter“ und seinen Kollegen die Inflationsgefahren in der EU doch irgendwie zu groß geworden. Rund 2,5% beträgt die durchschnittliche Preissteigerungsrate derzeit in Europa – und da möchte man wohl nicht tatenlos zuschauen. Klar, genau das soll doch die offizielle Aufgabe einer Zentralbank sein: Preissteigerungen im Zaume zu halten. Dazu eine allfällige Klarstellung:

    Bock und Gärtner
    Niemand anders als die EZB (zusammen mit den Regierungen in der EU) ist ursächlich für die jetzigen und die kommenden Preissteigerungen im Euro-Raum. Also Herr Trichet selbst hat das verursacht, was er nun bekämpfen will. Wie bitte? Dazu eine kurze Erklärung: Zu viel Geld in den Jahren nach dem Platzen der Tech-Bubble bzw. seit der Euro-Einführung hat neue Blasen geschaffen, vor allem im Immobilien- und Bankenbereich – hier vor allem in den USA, aber natürlich auch in Spanien, Portugal, aber auch Irland, Griechenland usw. Also in all den Ländern, die jetzt einen Rettungsschirm benötigen bzw. bald benötigen werden. Als die Immobilien- und Banken-Blase platzte wurden abermals gigantische Mengen Geld in die Märkte gepumpt, um einen Zusammenbruch der Wirtschaft zu verhindern. Und dieses Zuviel an Geld jagt nun nach zu wenigen Waren und Dienstleistungen. Die Folge sind Preissteigerungen allerorten.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 10/2011 Über Narren und Notenbanken Die Narren sind los. Vor allem im mittleren Westen Deutschlands ist Ausnahmezustand angesagt. Aber auch was das Finanzsystem anbelangt, scheint uns jemand seit vergangener Woche zum Narren halten zu wollen. Die Rede ist von der Rede des EZB-Chefs …

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