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    Smart Investor Weekly 10/2011  1036  0 Kommentare Über Narren und Notenbanken - Seite 2



    Paradigmenwechsel
    Schlaumeier und Anhänger der Deflations-These werden einwenden, dass die Geldmengen in den letzten beiden Jahren doch gefallen oder zumindest nicht sehr stark am Steigen waren. SI-Antwort: Diese Beobachtung ist zwar richtig, spielt aber vor dem Hintergrund des geldpolitischen Paradigmenwechsels keine Rolle mehr. Denn seit dem Beinahe-Finanzkollaps nach Lehman wird nicht mehr direkt Geld in die Märkte gepumpt, sondern indirekt via Staatsgarantien bzw. -bürgschaften. Und Bürgschaften sind – soweit der Bürge solvent ist – wie echtes Geld zu betrachten. In unserem Falle wurden die Bürgschaften von der EU bzw. den dahinter stehenden Staaten gegeben, und diese sind solvent, da sie sich im Zweifel über die EZB finanzieren können. D.h. sie können ihre Anleihen (über den Umweg Markt) indirekt an die EZB verkaufen. Diese Bürgschaften sorgen nun dafür, dass die Märkte die damit verbundenen zukünftigen Zahlungen einkalkulieren können. Folglich kann ein Teil der heutigen Geldmenge schon für spekulative Zwecke und Preisauftriebe „verwendet“ werden. Denn es muss ja nicht mehr für die zukünftige Finanzierung von z.B. Griechenland vorgehalten werden. Denn diese wird über die Bürgschaften „geregelt“, also mit frisch gedrucktem Geld.

    Die nächste Blase kommt bestimmt
    D.h. Trichet und sein Kollegen sorgen schon wieder dafür, dass zu viel Geld in den Markt kommt, und das wiederum bedeutet, dass die nächste Blase schon vor der Tür steht – und die derzeit anziehende Teuerung ist natürlich ein Zeichen dafür. Und glauben Sie mir: Die jetzige Teuerung ist erst der Anfang von etwas viel Größerem! Die Blase wird logischerweise in erster Linie Rohstoffe und Aktien betreffen, und in einigen Ländern wie Deutschland eventuell auch noch die Immobilienmärkte „streifen“. Wir bei Smart Investor haben dafür schon seit einiger Zeit den Begriff Crack-up-Boom (CuB) geprägt bzw. diesen Begriff, der eigentlich von dem Ökonomen Ludwig von Mises stammt, „revitalisiert“. Genau vor zwei Jahren (im April-Heft 2009; am Tiefpunkt der Börsen!) hatten wir diese Theorie dargelegt und wurden dafür in den ersten 16 Monaten fast nur belächelt. Seit etwa acht Monaten hat sich das geändert – zu unseren Gunsten, versteht sich;-) Mittlerweile schreiben sogar einige Kollegen bei uns ab, ohne überhaupt das Wesen des Crack-up-Booms verstanden zu haben; aber das ist eine andere Geschichte.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 10/2011 Über Narren und Notenbanken - Seite 2 Die Narren sind los. Vor allem im mittleren Westen Deutschlands ist Ausnahmezustand angesagt. Aber auch was das Finanzsystem anbelangt, scheint uns jemand seit vergangener Woche zum Narren halten zu wollen. Die Rede ist von der Rede des EZB-Chefs …