Egbert Prior: Fresenius profitiert von zwei Megatrends
Unser Musterdepottitel ist ein gutes Beispiel für das, was wir uns unter einer Value-Aktie vorstellen. Seit 1992 ist die Aktie um den Faktor 25 auf aktuell 72 Euro geklettert! Hinzuzurechnen ist
eine permanent steigende Dividende. 2011 erhöht die DAX-Gesellschaft das 18. Mail in Folge die Ausschüttung - um 15% auf 86 Cent. Selbst in der Rezession hat der Gesundheitskonzern Umsatz und
Gewinn gesteigert. Kein Wunder, schließlich gibt es in der Wirtschaftskrise genauso viele Kranke (oder sogar noch mehr) wie im Boom. Die ebenfalls im DAX notierte Tochter Fresenius Medical Care ist
mit einem Umsatz von etwa 9 Milliarden Euro Weltmarktführer für Dialyse. Die zweitgrößte Tochter, Fresenius Kabi, ist spezialisiert auf Medizintechnik, Infusionstherapien, intravenös zu
verabreichende generische Arzneimittel sowie klinische Ernährung für schwer chronisch kranke Menschen und wird 2011 voraussichtlich etwa knapp 4 Milliarden Euro erlösen. Im ersten Quartal belief
sich die Nettomarge auf satte 9%. Die Krankenhaussparte Helios zählt zu den größten Klinikbetreibern in Deutschland. Die 61 Krankenhäusern werden im laufenden Turnus schätzungsweise etwa 2,6
Milliarden Euro umsetzen. Das vierte und kleinste Geschäftsfeld wird repräsentiert durch Fresenius Vamed, ein weltweit tätiger Projektentwickler für Krankenhäuser, bei dem aktuell knapp 800
Millionen Euro durch die Bücher gehen dürften. Das 1918 gegründete Traditionsunternehmen profitiert von zwei Megatrends: Zum einen werden die Bewohner in den Industrieländern immer älter und damit
kränker. Zum anderen steigt der Wohlstand in den bevölkerungsreichen Schwellenländern und damit die Nachfrage nach medizinischen Leistungen. Den Bad Homburgern ist ein fulminanter Jahresauftakt
geglückt. Im ersten Quartal sprang der Gesamtgewinn um 43% auf 179 Millionen Euro, während der Umsatz um 9% auf 4 Milliarden zulegte. Prompt schraubte Vorstandschef Ulf M.
Schneider die Jahresprognose hoch; 2011 soll der Profit nun um bis zu 16% auf ca. 770 Millionen Euro anziehen bei einem Zuwachs der Erlöse um etwa 8% auf 17 Milliarden Euro. Frensenius mit
weltweit etwa 135.000 Mitarbeitern bringt derzeit knapp 12 Milliarden Euro auf die Börsenwaage. Das KGV etwa 15. Qualität hat eben ihren Preis.