Insolvenzverfahren gegen Ymos-Gruppe eröffnet
IDAR-OBERSTEIN (dpa-AFX) - Das Insolvenzverfahren über sechs Gesellschaften der Ymos-Gruppe ist vom Amtsgericht Idar-Oberstein eröffnet worden. Gläubiger könnten bis zum 16. September ihre Forderungen gegenüber dem Automobilzulieferer anmelden, teilte das Amtsgericht am Mittwoch mit. Nach Angaben des Insolvenzverwalters Tobias Laub sind von der Insolvenz 690 Arbeitnehmer an sechs Standorten in Deutschland betroffen, davon mehr als 300 in Idar-Oberstein (Kreis Birkenfeld) und weitere 290 in Prenzlau (Brandenburg). Die Unternehmen der Ymos-Gruppe produzieren Zink- und Kunststoffteile für die Autoindustrie und machen damit einen jährlichen Umsatz von etwa 75 Millionen Euro.
Hauptkunden der Gruppe sind Laub zufolge Unternehmen der Volkswagen-Gruppe und des Daimler-Konzerns . Die Produktion laufe derzeit 'unvermindert weiter', hieß es. Wegen der guten Konjunktur sei auch bei Ymos die Auftragslage 'sehr gut'. Ziel sei es, die Unternehmensgruppe an einen Investor zu veräußern. Es habe bereits intensive Gespräche mit zahlreichen Interessenten gegeben, teilte Laub in Idar-Oberstein mit.
Gleichzeitig solle das Unternehmen wieder rentabel gemacht werden. Daher werde gerade die Schließung des Werkes in Gütersloh vorbereitet, von der 60 Arbeitnehmer betroffen seien. Die Produktion werde in den nächsten Wochen an die Standorte Idar-Oberstein und Prenzlau verlagert. Mit weiteren Entlassungen sei nicht zu rechnen.
Die Ymos-Gruppe ist laut Insolvenzverwalter vor allem wegen der Absatzkrise in der Automobilbranche vor zwei Jahren in finanzielle Schieflage geraten. Die erste Gläubigerversammlung sei für den 2. November geplant, teilte das Amtsgericht mit./rtt/DP/edh