Fonds-Check
Fondshaus Hamburg "FHH Immobilien 10"
Projektentwicklung mit Stellschrauben. Fondshaus Hamburg kalkuliert knapp bei neuem Stadtquartier in Freiburg.
Der typische Immobilienfonds im Jahr 2011 ist in der Regel ein lang laufender Mietvertrag mit zahlungskräftigen Adressen – die damit verbundenen Gebäude scheinen zweitrangig. Vielleicht liegt es
daran, dass die Zahl solcher Angebote schwindet, vielleicht besinnen sich Vertriebe und Anleger wieder mehr auf die charakteristischen Merkmale einer Immobilie: Standort, Lage, Bedarf, Bauqualität.
Jedenfalls bekommen auch unternehmerische Beteiligungen wieder ihre Chance.
Das Fondshaus Hamburg sucht Investoren für eine Projektentwicklung in Freiburg. Die Aussichten sind nicht schlecht, allerdings ist der Fonds „Stadtquartier Freiburg“ an manchen Stellen knapp
kalkuliert.
Objekt: Auf dem Gelände eines ehemaligen Holzlagers in Freiburg entsteht ein neues Wohngebiet mit Einzelhandel, ein gewaltiges Projekt mit knapp 200 Wohnungen auf 14.000
Quadratmetern und 10.600 Quadratmetern für Lebensmittelmärkte, Drogerien und andere Geschäfte. Dazu mehr als 750 Stellplätze für Autos, die auch in der Fahrradstadt Freiburg gefragt sind. Fondshaus
Hamburg geht in seinem Prospekt davon aus, dass die Projektentwicklung zum Preis von 62,4 Millionen Euro umgesetzt werden kann, ein Faktor von 16,4 Jahresmieten.
Die Wohnungen sollen nach dem ökologischen KfW-Standard 70 erstellt werden. Das bedeutet: Solche Häuser sind besser isoliert und benötigen 30 Prozent weniger Energie als vergleichbare
Wohnimmobilien. Ende 2012 soll das Projekt bezugsfertig sein.
Markt: Freiburg ist grün. Bereits vor knapp 20 Jahren wurde Freiburg zur „Deutschen Umwelthauptstadt“ gewählt. Freiburg ist gefragt. Die Bevölkerungsentwicklung soll stabil
verlaufen. Die Bertelsmann Stiftung rechnet bis 2030 mit einem moderaten Rückgang der Einwohnerzahlen von 0,4 Prozent. Gleichzeitig soll die Zahl der Haushalte bis 2025 um 26 Prozent steigen. Das
ist typisch für eine Universitätsstadt mit ihren Singlehaushalten. Nach Angaben des Initiators fehlen in Freiburg bereits jetzt mehr als 11.000 Wohnungen, mehr als zehn Prozent des aktuellen
Bestandes. Im Schnitt hat jeder Einwohner 35,8 Quadratmeter zur Verfügung. Das ist im bundesweiten Vergleich die kleinste Fläche.