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    Fonds-Check  1177  0 Kommentare Fondshaus Hamburg "FHH Immobilien 10" - Seite 2


     
    Lage: Das neue Stadtquartier entsteht zwischen den Vierteln Mooswald und Stühlinger. Der Immobilien-Kompass der Zeitschrift Capital weist die Gegend als „mittlere Wohnlage“ aus. Der Mietspiegel hält dort eine übliche Miete bis zu 12,50 Euro pro Quadratmeter für angemessen. Der Erstbezug im Fondsobjekt soll 10,70 Euro kosten.
     
    Gewerbliche Mieter: Rewe, der Drogeriemarkt dm, Fressnapf und andere Einzelhändler haben Vorverträge für den Gewerbeteil abgeschlossen. Knapp ein Drittel der Flächen hat außerdem der Projektentwickler Unmüssig übernommen und will sie untervermieten. Die Verträge laufen im Schnitt zwölf Jahre.
     
    Kalkulation: Fondshaus Hamburg kommt in seiner Prognose auf eine Gesamtinvestition von rund 77 Millionen Euro. Das Fremdkapital macht insgesamt 33 Millionen Euro davon aus. Rund sechs Millionen Euro finanziert der Fonds mit öffentlichen Mitteln über die L-Bank, das ist die Staatsbank für Baden-Württemberg. Die Zinsen sind 15 Jahre fest und mit 1,35 Prozent unschlagbar günstig. Die Tilgung beginnt bei einem Prozent. Über den Löwenanteil von 27 Millionen Euro hat der Fonds eine übliche Hypothek  aufgenommen. Die Zinsen sind hier zehn Jahre fest und betragen 3,9 Prozent. Die günstigen Konditionen erkauft sich das Fondshaus Hamburg über ein Disagio in Höhe von zehn Prozent. Das ist happig, denn so nimmt der Fonds 2,7  Millionen Euro mehr auf, als er eigentlich benötigt. Zumal der Fonds innerhalb der Zinsfestschreibung nur rund die Hälfte des Disagios tilgt. Hier dreht Fondshaus Hamburg an den Stellschrauben, um Anlegern höhere Ausschüttungen zu ermöglichen.
     
    Gewinn: Fondszeichner sind ab 10.000 Euro plus fünf Prozent Agio dabei und bekommen ab 2013 Ausschüttungen von durchgehend 5,25 Prozent. Nach 15 Jahren plant der Anbieter, die Immobilien zu verkaufen und den Fonds aufzulösen. Dabei geht er davon aus, dass ein Käufer ebenfalls den Faktor von 16,4 Jahresmieten zahlt, die bis dahin gemäß der Prognose um knapp 24 Prozent steigen soll. Läuft alles wie geplant, würden Investoren über die Laufzeit von 15 Jahren ein Plus von 86 Prozent vor Steuern machen.
     
    Partner: Nicht zum ersten Mal arbeitet Fondshaus Hamburg mit dem Freiburger Projektentwickler Unmüssig zusammen. Er war bereits einer von mehreren Partnern in einem früheren Projektentwicklungsfonds. Das Unternehmen hat seit 1976 rund 500.000 Quadratmeter Büros, Handelsimmobilien, Hotels und Wohnungen im Volumen von rund einer Milliarde Euro erstellt.
     
    Weiche Kosten: Gebühren und Provisionen machen rund zehn Prozent der Gesamtinvestition aus. Das ist ein üblicher Wert.
     
    Fazit: Das neue „Stadtquartier Freiburg“ dürfte eine interessante städtebauliche Entwicklung sein. Neue, energiesparende Wohnungen mit Stellplätzen und Einkaufsmöglichkeiten sollten gefragt sein – vor allem in einer Stadt wie Freiburg, in der bezahlbare Wohnungen Mangelware sind. Allerdings dürfen Anleger bei einer Projektentwicklung mehr erwarten als jährlich 5,25 Prozent. Und das, zumal Fondshaus Hamburg an den Stellschrauben dreht, um die kalkulierten Ausschüttungen zu erreichen. Unter dem Strich ein gutes Immobilienprojekt mit Chancen, aber nicht gerade günstig.
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    Markus Gotzi
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    Markus Gotzi ist Chefredakteur des Fachmediums "Der Fondsbrief", dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle, der alle 14 Tage über Neuigkeiten aus der Branche berichtet sowie Rechts- und Steuerfragen analysiert.

    Außerdem verfasst der Diplom-Journalist regelmäßig Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und geschlossene Fonds zum Beispiel in der Financial Times Deutschland, der Welt am Sonntag und im Wirtschaftsmagazin Capital, für das er einige Jahre lang als Redakteur tätig war. Darüber hinaus produziert Gotzi Fernsehbeiträge für den Nachrichtensender n-tv, in denen er vor laufender Kamera als Experte für Beteiligungsmodelle aktuelle Angebote analysiert.
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    Verfasst von 2Markus Gotzi
    Fonds-Check Fondshaus Hamburg "FHH Immobilien 10" - Seite 2 Der typische Immobilienfonds im Jahr 2011 ist in der Regel ein lang laufender Mietvertrag mit zahlungskräftigen Adressen – die damit verbundenen Gebäude scheinen zweitrangig.

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