Rohstoffe
Goldpreis: Schweizer sorgen für Preissturz
Die gestrige Ankündigung der Schweizer Nationalbank (SNB), den Franken massiv zu verteidigen, bescherte dem Goldpreis einen massiven Kursrutsch.
Die SNB will künftig einen Eurokurs von unter 1,20 Franken nicht mehr akzeptieren, damit die Fluchtbewegung verängstigter Anleger in den Schweizer Franken beendet wird. Experten der Commerzbank
gehen davon aus, dass der Euro ohne die aktuelle Schuldenkrise um 30 Rappen höher notieren würde, was für die Schweizer Wirtschaft bessere Exportchancen nach sich ziehen würde. Weil sich der Dollar
nach der Entscheidung massiv verteuert hat, ließ das Interesse (vor allem aus dem Nicht-Dollarraum) am gelben Edelmetall zunächst einmal deutlich nach. Dabei dürfte es sich allerdings in erster
Linie um eine kurzfristige Schwächephase handeln, schließlich hat mit der Ankündigung der Schweizer ein Konkurrent des Goldpreises als sicherer Hafen um die Gunst der Anleger als sicherer Hafen
erheblich an Attraktivität verloren. Grund: Die Geldmenge an Franken dürfte im Zuge der zu erwartenden Stützungsaktionen deutlich steigen, und damit ähnlichen Inflationsgefahren wie Euro und
US-Dollar ausgesetzt sein.
Am Mittwochvormittag zeigte sich der Goldpreis mit weiter fallenden Notierungen. Bis gegen 8.25 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um
29,90 auf 1.843,40 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Tropensturm sorgt für Rebound
Drohende Stilllegungen von Produktionskapazitäten im Golf von Mexiko haben zu einer markanten Erholung des Ölpreises geführt. Die in der Region tätigen Firmen sind für ungefähr 27 Prozent der
US-Rohölproduktion und 6,5 Prozent der Erdgasproduktion des Landes verantwortlich. Wegen des US-Feiertags am Montag wird der Marktbericht des American Petroleum Institute erst am Mittwochabend und
der Bericht der Energy Information Administration erst am Donnerstagnachmittag veröffentlicht. Laut einer Bloomberg-Umfrage unter Analysten soll es – bedingt durch Tropensturm Lee – in der
vergangenen Woche zu rückläufigen Lagermengen bei Rohöl (-2,25 Millionen Barrel), Benzin (-1,45 Millionen Barrel) und Destillaten (-200.000 Barrel) gekommen sein.
Am Mittwochvormittag präsentierte sich der Ölpreis mit steigenden Notierungen. Bis gegen 8.25 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,81 auf 86,83 Dollar,
während sein Pendant auf Brent um 0,72 auf 113,61 Dollar anzog.
Lesen Sie auch
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Disclaimer: Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Eine Haftung wird nicht übernommen.