Ifo-Präsident Sinn
Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone alternativlos
Für den Präsidenten des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo), Hans-Werner Sinn, gibt es keine Alternative zu einem Austritt Griechenlands aus der Währungsunion. „Griechenlands Problem
sind nicht nur die Schulden. Das wirkliche Problem ist die fehlende Wettbewerbsfähigkeit“, sagte Sinn gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“. Griechenland könnte zeitweise die Euro-Zone verlassen,
um seine Volkswirtschaft außerhalb der Währungsunion zu sanieren. „Man geht temporär in die Drachme und wertet dann ab. So wird Griechenland sehr schnell wieder wettbewerbsfähig.“
Ein Verbleiben Griechenlands in der Währungsunion sei für das Land problematischer als ein Austritt: „Tritt das Land aus, gibt’s sofort einen Bank-Run. Dann verbrennen die Bankbilanzen“, sagte der
Ifo-Präsident der „Welt“.„Aber wenn es drin bleibt und im gleichen Umfang abwertet, dann brennen auch noch die Bankgebäude. Das ist der Unterschied.“
Der Wirtschaftswissenschaftler erwarte, dass die Euro-Zone in zehn Jahren anders aussehen werde als heute: „Griechenland wird nicht mehr dabei sein. Portugal vielleicht auch nicht. Ansonsten
wird man sehen.“
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