Neue Funde

Molycorp - Schwere Seltene Erden in Kalifornien

Eine Entdeckung nahe der Mountain Pass Mine versetzt den Markt in Aufregung. Dabei ist noch völlig unklar, wie wertvoll der Fund tatsächlich ist.

In den vergangenen Wochen hat sich der Kurs von Molycorp (WKN: A1C2G7) um rund 50 Prozent verringert. Dies hängt mit dem Rückgang der Preise für leichte Seltene Erden zusammen. In der Mountain Pass Mine der Gesellschaft in Kalifornien (USA) sollen vor allem diese Rohstoffe gefördert werden. Ein Preisrückgang würde sich somit direkt auf die Finanzdaten von Molycorp auswirken.

Jetzt gibt es jedoch Hoffnung, dass auf dem Areal auch noch andere Seltenen Erden zu finden sind. Rund vier Kilometer von der Mine entfernt macht das Unternehmen eine entsprechende Entdeckung. Auf einem zwei Kilometer langen Gebiet hat man insgesamt 26 Bodenproben genommen. Das Ergebnis lässt die Börse aufhorchen, wie das jüngste Kursplus von mehr als 6 Prozent deutlich macht.

Denn in den Proben finden sich drei Seltene Erden, die zu den schweren Erden zählen: Dysprosium, Terbium und Europium. Diese Erden sind sehr viel seltener als die leichten Seltenen Erden, entsprechend sind sie deutlich teurer. Außerhalb von China werden sie bisher kaum gefördert, was die Situation noch verschärft. Während ein Kilogramm Lanthan, das zu den leichten Erden zählt, rund 140 Dollar kostet, muss man für Dysprosium fast 2.300 Dollar je Kilo auf den Tisch legen.

Noch ist unklar, wie wertvoll der Fund wirklich ist. Die Arbeiten haben gerade erst begonnen. Weitere Bohrungen und Analysen müssen zeigen, ob sich der Fund überhaupt wirtschaftlich abbauen lässt. Die Gedankenspiele sind jedoch nicht aufzuhalten. In der Unternehmensführung von Molycorp gibt es bereits Pläne, dass der Abbau in etwas mehr als einem Jahr starten könnte. Zuvor müssen noch eine Reihe von behördlichen Genehmigungen eingeholt werden. Die grundsätzlichen Schürfrechte liegen aber schon jetzt in den Händen von Molycorp.

Alle Karten hat Molycorp anscheinend noch nicht auf den Tisch gelegt. Gegenüber „Dow Jones Newswires” erklärt Vorstand John Burba, dass dies eine von drei Lagerstätten sei, die derzeit unter die Lupe genommen werden. Besonders interessant sei dieses Gebiet jedoch, weil es nahe der Mine am Mountain Pass liege. Das würde die Weiterverarbeitung in den Anlagen der Mine vereinfachen. Diese sind sowohl für leichte als auch für schwere Seltene Erden ausgelegt. Hier könnten somit noch weitere, interessante Nachrichten anstehen.

So ganz überraschend sollte der Fund nahe der Mine eigentlich gar nicht sein. Denn schon in den 50iger Jahren haben die damaligen Besitzer, unter anderem der Ölkonzern Chevron, dort schwere Seltenen Erden gefunden. Damals war dies jedoch keine so große Sache, leichte Erden waren in jenen Tagen wirtschaftlich interessanter. Im Laufe der Jahre ist die Lagerstätte dann wieder in Vergessenheit geraten.
 

 

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