Bankenverband rettet Valovis Bank über Einlagensicherungsfonds
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Bundesverband deutscher Banken hat über seinen Einlagensicherungsfonds die Valovis Bank gerettet. Bereits Ende vergangenen Jahres habe der Fonds eine Garantieerklärung über 100 Millionen Euro für die einstige KarstadtQuelle-Bank gegeben, sagte ein Verbandssprecher am Dienstag auf Anfrage und bestätigte damit einen Bericht der 'Börsen-Zeitung' (Dienstagausgabe). Der Schuldenschnitt in Griechenland hatte die Bank in Schieflage gebracht. Nun wird ein Käufer für das Institut gesucht, das noch im Besitz des KarstadtQuelle-Pensionsfonds CTA ist.
Valovis war mit 160 Millionen Euro in griechischen Staatsanleihen engagiert, durch die Abschreibung des Bestands um 120 Millionen sei das Kernkapital des einstigen Hypothekenfinanzierers unter die aufsichtsrechtlich erforderliche Kapitalquote gerutscht. Mit den 100 Millionen Euro Garantien sprang der Einlagensicherungsfonds dem Essener Institut zur Seite. Diese werden auch fällig. Denn Valovis nahm am Schuldenschnitt der privaten Finanzbranche für Griechenland in vollem Umfang teil, so dass die bis 2014 laufenden Anleihen nicht zurückgezahlt werden.
Der Bankenverband bemüht sich nun um einen Käufer. Nach Informationen der Zeitung werden die Santander Consumer Bank und die Targobank als Interessenten genannt. Der Pensionsfonds als eigentlicher Besitzer der Bank erwartet dabei laut Zeitung nicht, bei einem Verkauf Geld zu sehen.
In den Besitz der Staatsanleihen gelangte Valovis, als der insolvente Kaufhauskonzern KarstadtQuelle die Warenhaus-Immobilien an die Immobiliengesellschaft Highstreet veräußerte. Zur Liquiditätsbeschaffung hatte der Warenhauskonzern einen Teil der Immobilien auf den CTA ausgelagert. Das eingenommene Geld wurde in Staatsanleihen mit aus damaliger Sicht vergleichbaren Renditen und Sicherheit gesteckt. Die Bilanzsumme von Valovis belief sich Mitte Juni 2011 auf 4,4 Milliarden Euro./enl/zb/wiz