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     534  0 Kommentare Brasilien - Zeit für den Wiedereinstieg? - Seite 3



    Brasilien als Wirtschaftnation wiederum ist überdurchschnittlich stark von der globalen Nachfrage nach Energie, Industriemetallen und Agrarrohstoffen abhängig – weshalb die dortigen Börsianer oft auch stärker die Entwicklungen in China und in den USA im Blick haben als die heimischen Wirtschaftsdaten. 

    Und auch die im Bovespa zahlreich vertretenen Finanz- und Immobilienaktien haben zuletzt wahrlich nicht gut abgeschnitten. Der plötzliche Wachstumsrückgang in 2011 sorgte nämlich auch dafür, dass der brasilianische Immobilien-Boom abrupt zum Stehen kam. Die großen Baugesellschaften des Landes sitzen dadurch aktuell auf umfangreichen Wohnungsbeständen, für die sich momentan kein Käufer findet (und im Gegenzug vielfach auch auf beträchtlichen Schuldenbergen). Die Immobilienkrise wiederum hat sich auch bei den Banken negativ bemerkbar gemacht, wo man die Kreditrisiken jetzt sichtlich steigen sieht. Belastend hinzu kommt außerdem, dass sich auch viele brasilianische Verbraucher in den vergangenen Jahren übernommen haben – die Ausfallrate bei den Konsumkrediten ist ebenfalls bedenklich. 

    Kredit- und Immobilien-Blase? 

    In der Momentaufnahme wirken all diese Entwicklungen recht unangenehm. Die Furcht vieler Investoren vor einem regelrechten brasilianischen „Credit-Crunch“ dürfte aber überzogen sein. Eher sollte man diese Krisen im Immobilien- und Finanzsektor als Kinderkrankheiten einer aufstrebenden Volkswirtschaft sehen, in denen erstmals ein nennenswerter kaufkräftiger Mittelstand entstanden ist, der aber vom plötzlichen Wachstumseinbruch und dem stark gestiegenen Zinsniveau überrascht wurde. 

    Man muss dazu auch anmerken, dass es für den brasilianischen Normalverbraucher nach wie vor schwierig ist, überhaupt an Kredite zu kommen. Der Durchschnitts-Zins auf Konsumkredite liegt bei über 40 Prozent pro Jahr (was sich durch fortgesetzte Leitzinssenkungen allerdings bald ändern könnte). Daneben umfasst das Gesamtvolumen der in Brasilien ausstehenden Hypothekendarlehen lediglich 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Angesichts dieses sehr niedrigen Volumens ist eine Immobilien-Blase, die die Wirtschaft und das Finanzsystem des ganzen Landes in Mitleidenschaft ziehen könnte, weiterhin sehr unwahrscheinlich. 
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    Verfasst von 2EMFIS
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