Geschlossene Fonds
Auf dem Weg zu Eigenkapitalfonds?
„Eine Bank ist ein Kreditinstitut, das entgeltliche Dienstleistungen für den Zahlungs-, Kredit- und Kapitalverkehr anbietet.“ So definiert das Online-Lexikon Wikipedia eine Bank. Für die
Commerzbank gilt das zumindest in Teilen nicht mehr. Das „Kreditinstitut“ vergibt künftig weder Darlehen für Gewerbeimmobilien noch Schiffshypotheken.
Eine Ankündigung, die Anbieter geschlossener Fonds beunruhigt. Nicht nur, dass ein bislang maßgeblicher Kreditgeber wegfällt. Die Branche fürchtet außerdem, dass das Beispiel Schule macht. Der
Fondsbrief hat bei Anbietern von Schiffsbeteiligungen nachgefragt, wie sie den Ausstieg der Commerzbank bewerten.
Führt der Weg in Richtung Eigenkapitalfonds? Manche Gründe sprechen dafür. Risikoreduzierung zum Beispiel. Andere dagegen. So sind bei den aktuell niedrigen Zinsen natürlich höhere Erträge für die
Anleger möglich. Wer die Ausschüttungen jedoch zu stark hebelt, zum Beispiel mit zinsgünstigen Krediten in fremden Währungen, geht eine riskante Wette ein. Das erfahren derzeit die Anleger des
H.F.S.- Fonds „Deutschland 10“.
Lloyd Fonds sucht einen neuen Darlehensgeber - für seinen Fonds-Pool „Ocean 16“. Hat nix mit Brad Pitt, George Clooney oder Otto Waalkes zu tun, sondern ist lediglich ein Arbeitstitel für 16
Containerschiffe, die das Emissionshaus in einer Gesellschaft zusammenfassen will. So versucht der Initiator, Pleiten einzelner Schiffsgesellschaften zu vermeiden.
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Eine Erfolgs-Garantie ist der Fonds-Pool nicht. Ebenso wenig wie eine Innovation. Kennt noch jemand den Masterfonds des US-Fonds-Anbieters Rosche Finanz? Darin fasste der Initiator seinerzeit eine
Reihe von Einzelfonds zusammen. Das war damals keine Erfolgs-Story. Fonds und Initiator sind lange Pleite.
Ihr Markus Gotzi,
Chefredakteur "Der Fondsbrief"