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    Offshore-Finanzentren asl "schwarzes Loch der Weltwirtschaft"  2329  0 Kommentare Wohin mit den Billionen? - Seite 2

    Besonders ausgeprägt ist die Kapitalflucht in Ländern wie China, Russland, Korea, Brasilien, Kuwait, Mexiko, Venezuela, Argentinien, Indonesien, Saudi-Arabien, Nigeria und Malaysia, wo die Kapitalflucht oft 100 Mrd USD im Jahr übersteigt und wo die Kapitalflucht sogar größer ist als die Auslandsverschuldung. Aus Russland sind seit 1990 über 500 Mrd. USD, aus Saudi-Arabien und Nigeria über 200 Mrd. USD herausgeflossen und zum Teil über die Steueroasen auch wieder reinvestiert. So ist für Russland bezeichnenderweise Zypern und Niederlande einer der größten Auslandsdirektinvestoren in Russland, wobei das Geld nicht von Ausländern kommt sondern von Russen selbst.

    Früher wurden südeuropäische Anleihen gerne von Risikoinvestoren in Offshore-Zentren wegen der höheren Renditen aufgenommen; jetzt will sie aber keiner haben und westliche Pensionskassen und Versicherungen dürfen sie auch nicht mehr aufnehmen. Damit wird die Refinanzierung der südeuropäischen Staatsanleihen aber immer schwieriger.

    Aber nicht nur die Refinanzierung von „PIGS“-Anleihen, sondern auch de Refinanzierung von Bankenanleihen  aus Südeuropa bleibt problematisch, wie das jüngste Beispiel in Spanien zeigt. Hier soll nun der ESM in Zukunft helfen, wobei es fraglich ist, ob 700 Mrd. € ausreichen werden. Wenn Spanien unter den Rettungssschirm gehen sollte, wird es schon eng, für Italien wohl kein Platz mehr. Nun hat sich Draghi schon sehr weit aus dem Fenster gelehnt und angekündigt, dass er bereit ist, in der Not spanische oder italienische Anleihen aufzukaufen, wenn zuvor der Antrag beim ESM eingereicht wird. Ob der ESM überhaupt rechtens ist, wird am 12. September vom Bundesverfassungsgericht entschieden.

    Aber auch die EZB muss sich ebenso wie die FED fragen:  Was macht sie mir den jeweils ca. 3 Billionen USD und wie viel von den Schrottanleihen wird sie später wieder los? Ben Bernanke hat schon vor seiner weltweit viel beachteten Rede am 31. August in Jackson Hole Rauschzeichen aufkommen lassen, dass er ab dem 31. August ein QE3 starten wird.

    Wie es nun weitergehen wird, liegt in der Hand von „Helikopter-Ben“, der nun wieder mit Billionen um sich schmeißen kann, falls die US-Wirtschaft schwächeln sollte. Dann heißt es aber für die „Dagobert Ducks“ der Welt. Wohin mit den Billionen? Die Republikaner wollen Ben Bernanke am liebsten loswerden und den Goldstandard wieder einführen. Es dürfte ein heißer Herbst werden.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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