Offshore-Finanzentren asl "schwarzes Loch der Weltwirtschaft"
Wohin mit den Billionen?
Die Superreichen der Welt wissen nicht mehr wohin mit ihren Milliarden: Es herrscht Anlagenotstand, denn nichts ist mehr sicher.
Nach einer Studie des ehemaligen Chefvolkswirts der Unternehmensgruppe McKinsey, James Henry, horten die Reichen 21-32 Billionen USD in Steueroasen. Das Geld verteilt sich dabei auf ca. 10 Millionen Personen. Dies ist so viel wie das amerikanische und japanische Bruttosozialprodukt zusammengenommen. Ein Drittel der größten Vermögen dürften nach der Studie im Besitz von nur 100.000 Personen sein. Die Studie wurde für die Organisation „Tax Justice Network“ - einer Initiative die 2003 in den britischen Parlamentskammern zur Herbeiführung der Steuergerechtigkeit - entwickelt. Henry bezeichnet dies Finanzvermögen als „schwarzes Loch in der Weltwirtschaft“, das immer größer wird. Das Problem der Steuerhinterziehung ist insbesondere in Entwicklungsländer sehr ausgeprägt.
Die reichsten „Dagobert Ducks“ in den 139 untersuchten Entwicklungsländern haben in den 70-er Jahren bis 2010 7,3 bis 9,3 Billionen USD angehäuft. Dabei sind Immobilien und Gold noch gar nicht mitgezählt. Unter Hinzurechnung von Gold/Immobilien/Yachten/Rennpferden wird das Vermögen auf 38 Billionen USD geschätzt. Damit entgingen dem Staat zwischen 190 und 280 Mrd. USD jährlich. Zugrundegelegt wurde dabei die Daten des IWF, der Vereinten Nationen, der Weltbank und der Zentralbanken.
Das Geld landet dann oft unter Zuhilfenahme von Vermögensverwaltungen großer Banken auf Steueroasen wie Cayman Islands, Jersey, Singapur oder Zypern. Früher war die Schweiz selbst auch ein begehrter Zufluchtsort, aber das Geld wandert jetzt zunehmend nach Singapur. Die USA und Deutschland versuchen schon seit geraumer Zeit, auf die Vermögen in der Schweiz zurückgreifen zu können, denn die Gier des Staates wird in Anbetracht der enormen Verschuldung immer größer.
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In den USA wird das Steuerthema nun zum Wahlkampfthema. Angeblich soll Mitt Romney in den letzten 10 Jahren kaum Steuern für sein Vermögen von 250 Mio. USD gezahlt haben, was für Obama ein willkommenes Fressen ist. Ein Teil des Geldes soll Romney auch in der Schweiz parken. Romney gelang es schon über 100 Mio. USD an Wahlkampfgeldern einzusammeln. Da kommt Obama trotz guter Vernetzung im Internet nicht ganz mit. Romney ist der reichste Präsidentschaftskandidat und damit auch aber auch ein Symbol für das Land der großen Unterschiede zwischen reich und arm, wo die die Unterschiede immer größer werden und der Mittelstand wegbricht.
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