Rohstoffe
Goldpreis: Dollarstärke bremst nur kurz
Die Eurokrise hat die Finanzmärkte wieder fest im Griff. Sorgen um Spanien, Portugal und Griechenland gingen auch am gelben Edelmetall nicht spurlos vorüber.
Dabei kehrte ein fast schon vergessener Reflex an die Märkte zurück: die Flucht in Staatsanleihen bester Bonität. Dies bescherte dem Dollar und dem Bund-Future massive Kursgewinne. Spanien musste
im Zuge der Proteste gegen die geplanten Sparmaßnahmen einen Renditeanstieg über die als „gefährlich“ geltende Marke von sechs Prozent hinnehmen. Zinsen in dieser Höhe kann ein Staat, dessen
Wirtschaft sich in einer Rezession befindet auf Dauer nicht bewältigen.
Positive Prognosen wurden von der in Las Vegas stattfindenden MINExpoConference vernommen. Richard O`Brian, der Chef von Newmont Mining, hält in den kommenden drei Jahren einen Anstieg des
Goldpreises auf 2.500 Dollar für möglich und sieht bei 1.600 Dollar einen Boden. Wenngleich die Prognosen von Minen-Managern mit Vorsicht zu genießen sind, hat die Meinung O`Brians durchaus
Gewicht, schließlich gilt das Unternehmen als zweitgrößter Goldproduzent der Welt.
Am Donnerstagvormittag präsentierte sich der Goldpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um
5,80 auf 1.759,40 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: WTI erobert 90-Dollar-Marke zurück
Trotz eines unerwarteten Rückgangs der gelagerten Ölmengen wurden am gestrigen Mittwoch massiv Futures auf Öl verkauft. Der Verbrauch fossiler Energieträger an die Endverbraucher fiel in den USA
auf den niedrigsten Stand seit Anfang April. In Kombination mit der europäischen Konjunkturschwäche sehen die Marktakteure die schwache Nachfrage als großen Belastungsfaktor. Am Vormittag wird ein
wichtiger Stimmungsindikator für die europäische Wirtschaft veröffentlicht, am Nachmittag folgt aus den USA mit dem Auftragseingang langlebiger Investitionsgüter, den BIP-Zahlen für Q2 und den
Neuanträgen auf Arbeitslosenhilfe eine regelrechte Flut wichtiger Konjunkturdaten. Langeweile dürfte an den Energiemärkten dabei kaum aufkommen.
Am Donnerstagvormittag präsentierte sich der Ölpreis mit nachgebenden Notierungen. Bis gegen 8.00 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Kontrakt um 0,38 auf 90,36
Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,11 auf 110,15 Dollar anzog.
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