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    ROUNDUP  418  0 Kommentare Großtransporterprojekt von Daimler und VW steht auf der Kippe

    STUTTGART/HANNOVER (dpa-AFX) - Der Zusammenarbeit von Daimler und VW im Segment großer Transporter droht das Aus. Volkswagen wolle sein Modell VW-Crafter künftig alleine planen und bauen, berichtet die 'Hannoversche Allgemeinen Zeitung' (Mittwoch) unter Berufung auf Konzernkreise. Demnach dringe VW-Patriarch Ferdinand Piëch auf ein Ende der 2002 geschlossenen Partnerschaft für Entwicklung und Herstellung. Unternehmenskreise bestätigten der Nachrichtenagentur dpa Überlegungen zum Alleingang bei VW. Der VW-Crafter wird mit dem Mercedes-Sprinter in den Daimler-Werken Düsseldorf und Ludwigsfelde produziert. Beide Seiten wollten den Bericht nicht kommentieren.

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    Nach dpa-Informationen werden die laufenden Verhandlungen zur Zukunft der bis ins Jahr 2016 reichenden Kooperation spätestens im Frühling zum Abschluss kommen. Das mögliche Ende der Partnerschaft ist in der Branche nicht neu. So gilt es schon seit längerem als wahrscheinliche Alternative, dass die VW-Konzernmutter - sie hält inzwischen mehr als drei Viertel der Anteile am Münchner Lastwagenbauer MAN - in der Entwicklung eines Nachfolgemodells lieber mit den Kollegen aus Bayern zusammenarbeiten würde.

    Eine solche familieninterne Regelung könnte zudem die schwierige Annäherung der Ableger MAN, Scania und der leichten VW-Nutzfahrzeuge voranbringen. Ziel ist es vor allem, Einkaufs- und Entwicklungskosten durch gemeinsame Projekte zwischen den einzelnen Ablegern zu drücken. Großtransporter sind eine strategisch wichtige Nahtstelle zwischen den Pkw und dem reinen Nutzfahrzeugsegment professioneller Logistik.

    Der Lastwagenweltmarktführer Daimler verkaufte 2011 weltweit gut 163.000 Sprinter, die VW-Nutzfahrzeugtochter VWN setzte damals von ihrem LT-Nachfolgemodell Crafter keine 40.000 ab, rund vier Fünftel davon in Europa. Bis auf die Motoren und Getriebe sind Crafter und Sprinter überwiegend baugleich. Anlauf auf dem Markt war 2006.

    Ex-VWN-Chef Wolfgang Schreiber, seit September 2012 für die Luxusmarke Bentley zuständig, hatte im vergangenen Frühjahr Gespräche mit MAN bestätigt. Zugleich laufe das Crafter-Projekt mit Daimler 'sehr gut'. Auch VW-Patriarch Ferdinand Piëch hatte aber angedeutet, er sehe Möglichkeiten für eine Lösung mit MAN. Der VWN-Betriebsrat dringt darauf, dass ein Crafter-Nachfolger im Stammwerk Hannover gebaut wird. Laut 'HAZ' gibt es im Konzern aber Überlegungen, auch kostengünstigere Standorte im Ausland zu untersuchen.

    Daimler hätte mit Renault einen gut bekannten Alternativpartner an der Hand. Derzeit machen sich die Stuttgarter noch für eine Trio-Variante aller drei Autobauer stark - vom Tisch sei diese Chance nicht, die Gespräche liefen noch, heißt es in Konzernkreisen. Laut 'HAZ' ist VW-Aufsichtsratschef Piëch aber gegen die Daimler-Kooperation.

    Seit 2010 sind die Schwaben eng mit der französisch-japanischen Allianz Renault-Nissan verbandelt und mit gut 3 Prozent gegenseitig aneinander beteiligt. Im September 2012 schickten sie mit dem Stadtlieferwagen Citan das erste gemeinsam produzierte Auto auf die Straße. Auf der technischen Basis des Renault-Kangoo entwickelt, wird der Citan auch von einem Renault-Motor angetrieben und läuft sogar in einem Werk der Franzosen vom Band. Bei Design und Ausstattung legte Daimler aber selbst Hand an. Bis zu 35.000 Stück will der Konzern von 2014 an jährlich verkaufen. Ein Konkurrent ist auch der VW-Caddy.

    Renault hat in der Sprinter-Klasse das Modell Master im Angebot, das sich die technische Basis mit dem NV400 von Allianzpartner Nissan teilt. Auch die GM-Tochter Opel saß bei der Entwicklung mit im Boot und verkauft das Schwestermodell Movano B. Gemeinsame Pläne für einen Transporter in Sprinter-Größe haben die Konzerne zwar noch nicht auf den Tisch gelegt. Zetsche und Renault-Nissan-Chef Carlos Ghosn hatten aber stets betont, dass es keine Denkverbote gebe./loh/DP/mmb





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