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    Smart Investor Weekly 7/2013  1615  0 Kommentare "Alter Fuchs liebt Ketchup" - Seite 2



    Zu den Märkten
    Allerorten hört man das hohe Lied von der ausgestandenen Schulden- bzw. Euro-Krise. So verständlich es ist, dass man nach drei Jahren nichts mehr von der Krise hören mag, wir gehen davon aus, dass sie uns weiter begleiten wird, ja begleiten muss, weil die wesentlichen Probleme der überschuldeten Papiergeldwirtschaft bislang nicht ernsthaft angegangen wurden. Man muss also sehr deutlich zwischen dem unterscheiden, was uns der Mainstream zur Ablenkung und Zerstreuung liefert und dem, was unterhalb des Radars der Schlagzeilen tatsächlich passiert. Ein paar aktuelle statistische Daten, die Sie im Mainstream eher nicht auf den vorderen Seiten – falls überhaupt – finden, mögen dies verdeutlichen: Im Dezember 2012 brach in Griechenland der Auftragseingang der Industrie gegenüber dem Vormonat um satte 9,6% ein (Novemberwert -15%). In Italien sank der Auftragseingang der Industrie im Dezember um 15,3%. Auftragseingänge sind bekanntlich Frühindikatoren und die Zahlen sind von dieser Woche. Aber auch andere Zeitreihen sehen wirklich schlimm aus. Die Pkw-Neuzulassungen in den Ländern der EU27 gingen im Januar den 16. Monat in Folge zurück – um satte 8,7%! Die Zulassungszahlen erreichten damit den niedrigsten Wert seit diese Daten aufgezeichnet werden (1990).

    Die Kfz-Industrie ist zudem eine europäische Schlüsselindustruie, die durch die massive, von Japan initiierte Schwäche des Yen noch zusätzlich unter Preis- und Wettbewerbsdruck kommt. Wie es zur dramatischen Yen-Abwertung und dem Start einer fulminanten Aktienhausse in Japan kam, das lesen Sie ausführlich in Smart Investor Ausgabe 3/2013, der diesen Samstag erscheint bzw. ab morgen für Abonnenten zum Abruf bereit steht. Dass eine „beggar my neighbour“-Politik, die über eine gezielte Aufweichung der eigenen Währung unfaire Vorteile gegenüber den Handelspartnern erzeugen soll, auch negative Effekte für einen selbst hat, zeigen die jüngsten Zahlen zum japanischen Außenhandel. Zwar stiegen im Januar die japanischen Exporte tatsächlich um 6,4% gegenüber dem Vorjahresmonat, nur stiegen die Importe schneller. Am schnellsten wuchs das Handelsbilanzdefizit und erreichte einen neuen Rekordwert. Das Dilemma der japanischen Wirtschaft ist natürlich, dass sie auf Importe, besonders Energie angewiesen ist, selbst wenn die Preise aufgrund des Verfalls der eigenen Währung steigen.
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    Verfasst von 2Ralf Flierl
    Smart Investor Weekly 7/2013 "Alter Fuchs liebt Ketchup" - Seite 2 Oder: Warum Warren Buffett jetzt auch noch zum Ketchup-König wird