Articon mit Jahresergebnis 1999
Im Geschäftsjahr 1999 stieg nach einer heute veröffentlichten ad hoc Meldung der Articon Konzernumsatz (ohne Integralis) um 174% auf 25,3 Mio. DM. Dabei trugen die akquirierten Firmen Comcad
(umbenannt in Articon Information Systems GmbH) und Tercom mit jeweils etwa 6,4 Mio. DM insgesamt 50% zum Umsatz bei.
Die Umsatzstruktur verschob sich zum einen geographisch. War 1998 noch der gesamte Umsatz in Deutschland erzielt worden, ging dieser Anteil 1999 auf 68% zurück. Der Rest wurde im deutschsprachigen
Ausland erzielt. Zum anderen stieg der Produktumsatz im Zuge der Übernahme der Tercom um 239% überproportional auf 16,11 Mio. DM. "SecureID" hat daran wiederum den größten Anteil. In diesem
Zusammenhang ist schwer nachvollziehbar, dass durch das stärkere Gewicht der Produktumsätze die Rohmarge rückläufig sei.
Der Jahresfehlbetrag belief sich 1999 auf 11,97 Mio. DM (1998: 1,74 Mio. DM), woraus sich ein verwässertes Ergebnis je Aktie von -2,37 DM gemäß lAS ergibt (1998: -0,35 DM).
In den Ergebnissen für 1999 sind einmalige Kosten für Übernahmen und Akquisitionen in Höhe von 0,63 Mio. DM sowie Goodwill- Abschreibungen in Höhe von 1,247 Mio. DM berücksichtigt. Die
Personalkosten stiegen 1999 um 310% auf 12,99 Mio. DM. Hier hat die Neueinstellung von 84 Mitarbeitern zu Buche geschlagen. Es wurden im Schnitt 113 Mitarbeiter gegenüber 29 im Vorjahr
beschäftigt.
Die Proforma-Zahlen für 1999 weisen für das künftig fusionierte Unternehmen Articon-Integralis einen Umsatz von 139 Mio. DM aus. Weitere Zahlen wurden nicht genannt.
Articon gibt weiter bekannt, dass eine Aktienemission für das zweite Quartal 2000 geplant ist. Dieses Mix aus Kapitalerhöhung und Altaktienemission -"Zweitplatzierung" genannt- soll der
Wachstumsfinanzierung dienen. In diesem Zusammenhang fällt bei den Bilanzzahlen eine Steigerung der Rückstellungen von 0,199 Mio. DM in 1998 auf 14,424 Mio. DM in 1999 auf, die in erster Linie mit
noch zu zahlenden, gewinnabhängigen Kaufpreisraten im Zusammenhang mit den Firmenübernahmen zusammenhänge.
Articon-Integralis sei gemessen an Umsatz und geografischer Marktabdeckung Europas größter Anbieter von IT-Sicherheitslösungen, wird berichtet. Die Übernahme von Atlantic Computing unterstreiche
die strategische Ausrichtung auf den Bereich Managed Security Services und die geographische Ausweitung auf die USA. Atlantic erzielte 1999 mit dem Betrieb von 60 Firewalls einen geschätzten Umsatz
von 4 Mio. US-Dollar und war 102.500 Articon-Aktien teuer.
Experten zeigten sich von dem deutlichen Abfall des Ergebnisses je Aktie überrascht.
Die Aktie notiert aktuell mit -5 bei 150 Euro. Die Indikatorlage ist überkauft, kein Wunder nach dem Anstieg von unter 25 Euro im November 1999. Die mittelfristige Aufwärtstrendlinie verläuft
aktuell bei 120 Euro. Der aktuelle Kurs liegt 150% über der GD200.