Aktie im Fokus
Telekom-Aktien – endlich wieder volkstauglich - Seite 2
Eine weitere Akquisition hierzulande schreitet wie geplant voran. So hat die EU Vodafone die Übernahme von Deutschlands größtem Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland genehmigt. Der Anteil der Briten lag zuletzt bei 76,57 Prozent. Im September hatte Vodafone für 130 Mrd. Dollar einen 45-Prozent-Anteil an dem größten US-Mobilfunkprovider Verizon Wireless für 130 Mrd. Dollar an den bisherigen Partner Verizon Communications verkauft. Nach der Rückzahlung von Schulden und einer Sonderausschüttung verfügen die Engländer über eine Menge Geld, um auf Akquisitionstour zu gehen. Experten gehen davon aus, dass Vodafone dabei vor allem in Europa Ausschau nach Festnetzbetreibern hält. Mit Paketangeboten aus Mobilfunk, Festnetz, Internet und Fernsehen dürfte der Konzern versuchen, höhere Preise durchzusetzen.
Auf die europäische Telekombranche setzen
Mit einem Gewicht von rund 15 Prozent ist Telefónica der zweitschwerste Wert im europäischen Branchenindex hinter Vodafone mit rund 30 Prozent. Die Plätze drei und vier belegen die englische Firma BT Group und die Deutsche Telekom mit jeweils etwas mehr als 10 Prozent. Die Deutsche Telekom hat zuletzt ebenfalls mit guten Nachrichten auf sich aufmerksam gemacht. So hatte sich das Geschäft im zweiten Quartal merklich belebt, nicht nur bei der Tochter T-Mobil US. Sie hat den US-Regionalanbieter Metro PCS gekauft und konsolidiert ihn seit Mai. Nun will der viertgrößte Anbieter in den USA mit einem neuen Angebot den Markt aufmischen: So sind Kunden künftig in über 100 Ländern von den Roaminggebühren für mobiles Internet und SMS befreit. Die geplante starke Neukundengewinnung bei der Tochter drückt allerdings auf das Ergebnis der Mutter. So soll der bereinigte operative Gewinn im laufenden Jahr um 500 Mio. Euro auf 17,5 Mrd. Euro zurückgehen.
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Die Aktien der europäischen Telekomfirmen dürften weiter klettern, zumal die Branche mit einem 2014er-KGV von 13,2 deutlich niedriger bewertet ist als etliche andere Sektoren aus dem Stoxx 600. Anleger, die statt auf Einzelwerte lieber auf ETFs setzen, können sich den iShares Stoxx Europe 600 Telecommunications (ISIN: DE000A0H08R2) anschauen. Er ist der auf Xetra mit weitem Abstand meistgehandelte ETF auf den Sektor. Als Alternative bietet sich der db x-trackers-ETF der Deutschen Bank auf den Index an (LU0292104030).