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     2582  0 Kommentare Gold: Boden erreicht? - Seite 2

    Roberts und Kranzler gehen davon aus, dass die Fed im Zuge der Manipulationen des Goldpreises einen großen Teil der ihr anvertrauten Goldbestände nicht mehr in ihren Tresoren hat.

    Große Käufer wie etwa China bestehen jedoch seit einiger Zeit darauf, dass das Gold physisch geliefert wird und nicht länger bei der Fed, der Bank of England oder bei Bullion-Banken gelagert wird. Schon 2011 hatte Venezuela von der Fed die Auslieferung von dem Land gehörenden 160 Tonnen Gold verlangt, was vier Monate gedauert hatte. Um solche Ansprüche auf Lieferung erfüllen zu können, muss das Gold erst wieder beschafft werden – natürlich zu möglichst niedrigen Preisen. Das ist das zweite Manipulations-Motiv.

    Die “Royal Bank of India” berichtet, dass die Papier-Ansprüche auf Gold mittlerweile 93 mal so hoch sind wie das zur Auslieferung verfügbare Metall. Das wird als Auswirkung der Taktik der Fed dargestellt, solche Papier-Ansprüche massenhaft geschaffen zu haben, um sie zwecks Preisdruck zu verkaufen.

    Die Autoren gehen davon aus, dass die Möglichkeiten zur Manipulation in dem Maße schwinden, in dem sich das Zentrum des physikalischen Goldhandels von New York und London nach Asien verschiebt.

    Ein Anhaltspunkt, dass diese Darstellungen nicht ganz aus der Luft gegriffen sind, ergibt sich aus der Tatsache, dass der Beginn der stärksten Preissturzes von Gold zusammenfällt mit dem Start der jüngsten Ausweitung der QE-Aktivitäten (siehe die Kommentar im langfristigen Chart!). Die Fed hatte im Dezember 2012 beschlossen, neben dem im September 2012 gestarteten Programm zum Erwerb von Hypothekenpapieren im Volumen von monatlich 40 Mrd. Dollar zusätzlich auch Treasurys im Volumen von anfänglich 45 Mrd. Dollar pro Monat zu kaufen. Kurz darauf fiel die Unterstützung bei 1670 Dollar, per Ende Juni 2013 notierte der Goldpreis bei 1200.

    Wenn die Darstellungen von Roberts und Kranzler so stimmen, wäre die Reduzierung der QE-Maßnahmen, das nun eingeleitete „QE-Tapering“, ein Hoffnungszeichen für die Goldpreis-Entwicklung, weil dadurch tendenziell ein Beweggrund an Bedeutung verliert, den Preis weiter nach unten zu manipulieren.

    Wenn die Darstellungen stimmen, wird man sich allerdings wohl auch darauf gefasst machen müssen, dass es im Bereich 1300/1350 erneute massive Versuche geben wird, den Anstieg des Goldpreises zu bremsen.

    Gold hat wichtige Funktionen als Absicherung gegen alle möglichen Krisen und Katastrophen, sowie gegen Folgen von Geldwertverlust und Inflation. Diese Phantasie findet im aktuellen Umfeld noch relativ wenig Nahrung. Andererseits dürfte es genügend Akteure auf den Finanzmärkten geben, die das gedrückte Preisniveau als Einstiegsgelegenheit sehen.

    Erwähnte Charts, weiterführende Verweise und Quellenangaben können hier eingesehen werden: http://www.timepatternanalysis.de/Blog/2014/01/18/gold-boden-erreicht/

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    Klaus Singer
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