Schwellenländer - Krise
Die finale Phase der Finanzkrise - Neuausrichtung?
„Der negative Jahresauftakt kam für die meisten Investoren überraschend, sind wir doch alle mit der gewohnten Euphorie ins neue Jahr gestartet“, sagt Steen Jakobsen,
Chefvolkswirt bei der Saxo Bank. Schnell sei jedoch alles von der Krise in den Emerging Markets überlagert worden und habe sogar die Gewinne in den Industrieländern in Mitleidenschaft
gezogen.
Wie groß ist nun die Bedrohung durch die Schwellenländerkrise? „Sie ist real“, sagt Jakobsen. „Die Welt befindet sich in einer Neuausrichtung, mit den Nebeneffekten schwächeres
Weltwirtschaftswachstum, Deflation in den Industrieländern und schwächeren Schwellenländer-Währungen“, so Jakobsen weiter. Dies verursache einen Kapitalabfluss aus den Emerging Markets und Aktien
hin zum wiederentdeckten „sicheren Hafen“ der Anleihen.
„Schlussendlich sollten wir die Schwellenländer-Krise jedoch willkommen heißen, denn es ist die letzte Phase der Finanzkrise“, sagt Jakobsen. Einerseits zeige sie die geringere Konkurrenzfähigkeit
der Schwellenländer und die damit einhergehende Notwendigkeit von Strukturreformen. Andererseits bedeute dies, dass jemand anderes davon profitiert, in diesem Fall die USA und Europa. Die Emerging
Markets bräuchten Zeit, um wieder das Gleichgewicht zu finden. „Wo die Schwellenländer und ihre Währungen am Ende des Jahres stehen werden, hängt jedoch mehr davon ab, wie sich diese zum Dollar
entwickeln werden, als von den Aktionen der Fed und ihrer Chefin Janet Yellen“, sagt Jakobsen abschließend.
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