Tui will mit mehr eigenen Hotels und Kreuzfahrten wachsen
HANNOVER (dpa-AFX) - Der Reisekonzern Tui setzt mit einer Hotel- und Kreuzfahrtoffensive künftig noch stärker auf lukratives Geschäft mit exklusiven Reisen. Die Riu-Gruppe und die Robinson Clubs sollen die Zahl ihrer Häuser in den nächsten fünf Jahren deutlich ausbauen, wie Tui-Chef Fritz Joussen am Freitag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Hannover ankündigte. Hinzu kommt eine neue Tui-Marke, unter der bis zu 50, vielfach bereits bestehende Hotels auftreten sollen. Auch Flotte von Tui Cruises soll weiter wachsen. Genaue Pläne und die neue Hotelmarke will Joussen im September festzurren.
Die Kunden der eigenen Hotels und Kreuzfahrtschiffe bringen Tui laut Joussen ein Vielfaches des freien Bargeld-Zuflusses, den die reine Vermittlung einer Reise an fremde Häuser abwirft. "Wir müssen mehr Kunden in unsere eigenen Produkte schicken", sagte der Manager. Die Zahl dieser Urlauber solle von derzeit 5 Millionen auf 10 Millionen pro Jahr steigen. Joussen will zudem die Zahl der Robinson Clubs soll von 24 auf bis zu 40 ausbauen. Die mit Tui verbandelte spanische Riu-Gruppe soll jeweils 3 bis 5 Hotels neu errichten. Ende Mai wird das 104. Riu-Haus eröffnet.
Von den 108 übrigen Hotels des Konzerns, die unter Marken wie Iberotel, Grecotel und Grupotel laufen, will Joussen einige auf die künftige Tui-Marke umflaggen. Neue Hotels werde der Konzern kaum errichten. "Die Häuser gibt es schon", sagte Joussen. Wie bei den Robinson Clubs setzt er dabei verstärkt auf selbstständige Hotelbetreiber oder Managementverträge, so dass Tui die Hotels nicht selbst erwerben muss.
Bei den Kreuzfahrten baut Joussen weiter auf die junge Marke Tui Cruises. Deren Flotte soll in den kommenden Jahren von derzeit zwei auf bis zu acht Schiffe wachsen. Die Schiffe Nummer drei und vier sind bereits im Bau, eines wird im Juni getauft. Die traditionsreiche Tochter Hapag-Lloyd Kreuzfahrten will Tui im kommenden Geschäftsjahr zunächst in die schwarzen Zahlen bringen. Einen Verkauf der bisher defizitären Sparte schloss Joussen nicht aus. Es gebe jedoch keine Gespräche in diese Richtung./stw/zb