Anleihen
Renditen spanischer Anleihen auf Rekordtief - Seite 2
Die Niedrigstzinsen verleiten Staaten und Unternehmen nach Ansicht von Cyrus de la Rubia von der HSH Nordbank dazu Schulden tendenziell auf- statt abzubauen. Anleger sollten dabei im Auge
behalten, dass kapitalhungrige Konzerne im Gegensatz zu in Not geratenen Eurostaaten keine Überlebensgarantie vonseiten der Politik und Notenbank bekämen.
"Der durchschnittliche Schuldenberg der Euroländer hat in den ersten drei Monaten des Jahres mit 93,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts eine neue Rekordhöhe erreicht", bestätigt Klaus Stopp von
der Baader Band. Im Vorquartal stünden noch 92,7 Prozent zu Buche. Griechenland führe mit 174 Prozent die Schuldenliste an. Unter Berücksichtigung von Schuldenschnitten und Zinsgeschenken wäre
die Quote noch höher. Es folgten Italien mit 136 und Portugal mit 133 Prozent. Estland schneide mit 10 Prozent Verschuldung am besten ab. Deutschland liege mit 77 Prozent im Mittelfeld und
übersteige damit aber deutlich die Maastricht Kriterien von 60 Prozent.
Royal Mail erfolgreich
Bei saisonbedingt niedriger Emissionstätigkeit konnten am Mittwoch zwei Unternehmen erfolgreich Anleihen in einem Volumen von jeweils 500 Millionen Euro platzieren, wie Stopp berichtet. Ein
siebenjähriger Bond des französischen Immobilienunternehmen Gecina (WKN A1ZMME) mit einem Kupon von 1,75 Prozent emittierte bei 99,317 Prozent. Der britische Postdienst Royal Mail refinanzierte
sich über eine zehnjährigen Anleihe (WKN A1ZMMG) mit einem jährlichen Zins von 2,375 Prozent über den Kapitalmarkt. Bei einem Emissionskurs von 99,482 Prozent liege der Spread bei 108
Basispunkte über dem Mittelwert von An- und Verkaufspreis.
Mit einer in dieser Woche neu aufgelegten, im Juli 2019 fälligen Anleihe bietet Thom Europe (WKN A1ZL7S) seinen Anlegern einen jährlichen Zins von 7,375 Prozent, wie Hellwig berichtet. Der
europaweit führende Einzelhändler von Schmuck in Einkaufszentren habe so 346,78 Millionen Euro eingesammelt. Beim aktuellen Kurs von 99,17 Prozent erreiche die Anleihe eine aktuelle Rendite von
7,78 Prozent.
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Es bleibt spannend
Die WM ist vorbei, Argentinien ist geschlagen und in den Fußballstadien ist wieder Ruhe eingekehrt. "Für den Handel mit argentinischen Anleihen gilt dies allerdings nicht", bemerkt Hellwig. Es
bleibe die spannende Frage, ob die argentinische Regierung zahlt. "Das Ende der 30-tägigen Zahlungsfrist für den Kupon der Discountanleihen aus den Umtauschaktionen 2005 und 2010 (WKN A0DUDG)
steht weiter in unserem Kalender." Das Land habe zwar durch Überweisung der nötigen Gelder an die Bank Mellon Zahlungsbereitschaft gezeigt. Das Urteil des Bezirksrichters Griesa verhindere aber
die Auszahlung der Zinsen an die Anleihe-Inhaber. Demnach fließe erst Geld, wenn gleichzeitig die Altanleihen der Kläger bedient würden. "Direkte Verhandlungen zwischen den beiden Parteien am
Donnerstag brachte keine Lösung."
von Iris Merker, Deutsche Börse AG
© 25. Juli 2014