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DAX-Bilanz: Debakel bei Adidas
Sanktionen gegen Russland und die Pleite Argentiniens – das war für die Börsianer offensichtlich zu viel. Der Leitindex DAX erlitt mit 9.210,08 Zählern ein deutliches Wochenminus von 4,5
Prozent.
Während in den vergangenen Wochen negative Faktoren eher ignoriert wurden, war die Grenze des Tolerierbaren nun erreicht. Die Zahlungsunfähigkeit Argentiniens und die verschärften Sanktionen gegen
Russland lösten eine massive Verkaufswelle aus, die durch Enttäuschungen bei diversen Unternehmenszahlen verstärkt wurde. Doch nicht nur unter fundamentalen Aspekten trübte sich die Stimmung
spürbar ein, der Kursrutsch des DAX unter die 200-Tage-Linie kam unter den Anlegern gar nicht gut und sorgte für zusätzliche Unsicherheit.
In der abgelaufenen Handelswoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Freitag) und Wochenhoch (Mittwoch) in einer Spanne von 519 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern
fiel mit 2 zu 28 hochgradig negativ aus. Im freien Fall fand sich nach einer Gewinnwarnung die Aktie von Adidas (-18,1 Prozent), gefolgt von Lufthansa (-9,5
Prozent). Unter den wenigen Lichtblicken fielen vor allem Fresenius (+2,9 Prozent) und Fresenius Medical Care (+1,3 Prozent)
positiv auf.
Adidas wenig weltmeisterlich
Die gute Laune nach dem WM-Finale hat komplett gedreht. Am Donnerstag verärgerte das Management von Adidas seine Aktionäre mit einer massiven Gewinnwarnung. Für das Gesamtjahr 2014 rechne man nun
mit einem Anstieg des währungsbereinigten Umsatzes im mittleren bis hohen einstelligen Bereich. Bisher war ein Zuwachs im hohen einstelligen Bereich in Aussicht gestellt worden. Die ausgesprochene
Gewinnwarnung schockte die Börsianer regelrecht. Der auf Anteilseigner entfallende Gewinn soll nämlich bei etwa 650 Millionen Euro liegen. Im ursprünglichen Geschäftsausblick war noch von einem
Gewinn zwischen 830 und 930 Millionen Euro die Rede. Das Vertrauen der Anleger hat sich damit komplett in Luft aufgelöst. Auf Wochensicht wurde eine Marktkapitalisierung in Höhe von 2,7 Milliarden
Euro vernichtet.
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