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Gewitterwolken ziehen auf
Gestern noch glänzte die deutsche Wirtschaft und mit ihr aalten sich die Politiker in der Sonne. Sie schien so stark wie Mister Universum zu sein. Doch plötzlich, über Nacht, hat sich der Himmel bezogen, und es prasseln Negativmeldungen vom Himmel. Schlag auf Schlag jagte eine Hiobsbotschaft die nächste. Erst meldeten die Industrieunternehmen massiv einbrechende Aufträge ,die Industrieproduktion brach ein, und auch die Exporte sind im freien Fall. Im August sanken sie um 5,8 Prozent – das stärkste seit Anfang 2009.
Aber damals ächzte die Weltwirtschaft auch unter dem Lehman-Deasaster. Ein Déjà-vu für die erfolgsverwöhnten Deutschen. Die letzte europäische Wachstumsbastion scheint damit auch zu fallen. Die Dynamik ist weg, und die Vorhersagen für dieses und das kommende Jahr sind mau. Vor Kurzem wurde noch prognostiziert, dass Deutschland um zwei Prozent wachsen soll. Nun sind es noch 1,3, und für 2015 werden 1,2 Prozent Wachstum vorhergesagt. Sollten die Auguren wie meist danebenliegen, könnte 2015 auch ein Nullwachstum am Ende des Jahres drohen. Denn die sozialen Wohltaten wie Mütterrente, Rente mit 63 und der Mindestlohn wirken jetzt schon hemmend.
Es ging ja schon durch die Presse, dass die Taxipreise durch den Mindestlohn um bis zu 60 Prozent steigen werden. In Dresden ist es schon ausgemachte Sache, dass die Preise Mitte Dezember um etwa 20 bis 30 Prozent angehoben werden. Daher könnte die übliche Jahresendrally in diesem Jahr ausbleiben. Die Musik spielt 2014 sowieso wieder in den Schwellenländern wie China und Indien (Seiten 3 und 10). Hier sorgt Reformfreudigkeit für steigende Kurse.
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