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    Zeitwende im Goldhandel?  5162  0 Kommentare China forciert Machtablösung am Goldmarkt

    Dass Gold in Dollar gehandelt wird, gleicht beinahe einem Naturgesetz. New York und London sind die etablierten Handelsplätze für das begehrte Edelmetall. Doch die Chinesen wollen damit nicht länger konform gehen und forcieren immer mehr eine Machtablösung am Goldmarkt.

    Bereits heute wird jeder vierte Goldkauf weltweit von einem Chinesen getätigt. Fakt ist: China ist schon jetzt ein Schwergewicht auf dem Goldmarkt. Und nicht mehr aus dem Handel wegzudenken. Dennoch: Maßgeblich geprägt wird der Handel des wertvollen Edelmetalls noch immer durch die US-Amerikaner. Gerade in der jüngsten Vergangenheit wurde auch die enge Verstrickung von Goldpreis und US-Währung wieder mal deutlich: Steigt der Dollar, fällt der Goldpreis. Und umgekehrt. Und auch der Handel ist fest in westlicher Hand: Buchgoldgeschäfte in London, Termingeschäfte in New York, so lautet die feste Devise schreibt die "Welt".

    Schanghai öffnet Goldbörse für den internationalen Handel

    Doch die Chinesen begehren immer mehr auf. Sie sind nicht nur der größte Produzent von Gold, sondern auch einer der größten Abnehmer des Edelmetalls. Nun hat das Reich der Mitte einen neuen Schritt auf dem Weg zur Nummer eins am Goldmarkt gemacht. Seit Mitte September ist der Schanghaier Goldbörse ein internationaler Teil angegliedert, schreibt die „Welt“. Banken und Händler aus aller Welt können dort Gold kaufen. Allerdings nur in sogenannten Offshore-Renminbi. Auf dem Festland könnten diese nicht verwendet werden, wohl aber in der Freihandelszone von Schanghai, in der der internationale Goldhandel dem Bericht zufolge registriert ist.

    Bis dato konnte die internationale Öffnung der Goldbörse noch keinen Quantensprung bewirken. Denn noch fehlt das entsprechende Handelsvolumen. „Es ist vergleichsweise gering“, zitiert die „Welt“ Oliver Rui, Professor für Finanzen an der China International Business School (CEIBS) in Schanghai. „Viele Händler warten ab, wie sich der Markt entwickelt.“ Das größte Hindernis sei noch immer die nicht gänzlich vollzogene Liberalisierung des Renminbi, sagt der Direktor der Schanghai Gold Exchange (SGE), Jesse Yang. Doch Yang ist überzeugt: „Sobald dies wegfällt, werden wir in den internationalen Goldmarkt integriert.“

    China möchte in Sachen Gold nicht auf ewig Preisnehmer sein

    „Der mit Abstand größte Teil des internationalen Goldhandels wird auch weiter über die beiden Handelsstandorte London und New York abgewickelt werden“, zitiert die Zeitung Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Geschäftsführer der Degussa Goldhandel GmbH in Frankfurt. Leugnen kann aber auch er den zunehmenden chinesischen Einfluss auf dem Goldmarkt nicht: „China hat sich in den letzten Jahren zu einem extrem wichtigen Faktor auf dem Goldmarkt entwickelt.“

    Und diese Entwicklung dürfte weiter andauern, glauben Experten. „Millionen werden über mehr Einkommen verfügen und Gold wird aufgrund der historischen Bedeutung die bevorzugte Anlageform sein“, zitiert die „Welt“ Jessica Fung, Analystin bei BMO Capital Markets. Schließlich sei Gold für die Chinesen eine bedeutende „Form der Vermögenssicherung“.

    Noch sei China indes „ein Pricetaker, kein Pricemaker“, sagt Jesse Yang von der SGE. Ist das eine Warnung an die etablierten Goldhandelsplätze? Durchaus. Oliver Rui von der CEIBS zitiert die „Welt“ wie folgt: „Die Öffnung des internationalen Teils der Goldbörse zeigt ganz klar die Intention der Regierung, eine wichtige Rolle bei der Festsetzung des Preises für Gold und andere Metalle zu spielen.“ 




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