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    Verlässt Draghi die EZB?

    Steen Jakobsen, der Chefvolkswirt der Saxo Bank, hatte es als “provokante Prognose” bereits vor gut einer Woche vorhergesagt, und jetzt erhalten die Spekualtionen um einen baldigen Abschied Mario Draghis von der EZB neue Nahrung.

    So schreibt die nicht für journalistische Schnellschüsse bekannte “The Fiscal Times” mit Sitz in New York und Washington D.C. unter Berufung auf informierte Kreise, dass Draghi die EZB bereits im Januar verlassen könnte, um in Italien ein Amt zu übernehmen. Draghi sei frustriert über die Widerstände gegen seine Geldpolitik insbesondere aus Deutschland – schon häufiger hatte sich der Notenbanker intern über die deutsche Haltung beklagt (“Nein zu allem”).

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    Voraussetzung für einen Wechsel Draghis nach Rom sei aber, so die “Fiscal Times” unter Berufung auf italienische Quellen, dass Draghi ein bedeutendes Amt antreten könnte. Ministerpräsident Renzi ist derzeit unter Druck insbesondere durch ausgeprägte Streiks der italienischen Gewerkschaften gegen seine Arbeitsmarktreformen. Wahrscheinlicher erscheine aber, dass Draghi die Nachfolge des gealterten Präsidenten Napolitano antrete, dessen Rücktritt schon im Januar 2015 erwartet werde.

    Draghi selbst ist konfrontiert mit Widerständen im sechsköpfigen EZB-Direktorium, und hinter den Kulissen dürfte ein Machtkampf über die Frage toben, ob die EZB wirklich Staatsanleihen aus der Eurozone kaufen wird (QE). Selbst wenn Draghi innerhalb der EZB eine Mehrheit für die Staatsanleihe-Käufe hat, so ist doch unwahrscheinlich, dass sich der Notenbanker bei einem klaren “Nein” Merkels würde durchsetzen können. Ohne Merkel hätte sich Draghi in den vergangenen Jahren nicht gegen den dezidierten Widerstand der Deutschen Bundesbank mit seiner Geldpolitik behaupten können.

    Denkbar ist daher – sollte es zu einem Abschied Draghis von der EZB kommen – dass Bundesbankchef Weidmann sein Nachfolger wird, Deutschland aber im Gegenzug geldpolitische Kompromisse macht. Für die Märkte jedoch, für die Draghi eine Art “Heilsbringer” ist, wäre der Abgang des Italieners wohl ein schwerer Schock.




    Markus Fugmann
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    Markus Fugmann ist Chefanalyst der actior AG und Redakteur bei www.finanzmarktwelt.de. Die actior AG bietet Selbsthändlern die Möglichkeit, an allen gängigen Märkten der Welt im Bereich CFDs, Futures, Aktien und Devisen zu Top-Konditionen zu handeln. Darüber hinaus erhalten Kunden kostenlose Informationsabende, Seminare, One-to-One Coaching, allgemeine Einführungen in die Handelsplattformen und Märkte.
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    Verfasst von Markus Fugmann
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