Goldpreis
Rückblick: Kein glänzendes Jahr für Gold
Foto: Deutsche Bundesbank
Das gelbe Edelmetall lieferte für 2014 eine eher durchwachsene Bilanz ab. Auf Dollarbasis verlor es bislang 2,5 Prozent – in Euro gerechnet, legte es um über zehn
Prozent zu.
Relativ verheißungsvoll startete der Goldpreis ins Jahr 2014. Diverse geopolitische Krisen ließen die Krisenwährung in der Gunst der Anleger und im Preis deutlich zulegen. Das
Jahreshoch wurde mit 1.390 Dollar am 16. März markiert, während der tiefste Stand des Jahres mit 1.132 Dollar am 7. November erzielt worden war.
Weil sich aber die internationalen Aktienmärkte trotz mehrerer Rückschläge auf Rekordkurs befanden, floss in der zweiten Jahreshälfte ziemlich fiel Kapital aus physisch besicherten Goldprodukten ab
und drückte damit auf den Goldpreis. Beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares rutschte zum Beispiel die gehaltene Goldmenge von 821,47 Tonnen (24. März) auf
aktuell 712,90 Tonnen ab, das niedrigste Niveau seit über sechs Jahren.
Goldhunger der Asiaten nimmt wieder zu
In der zweiten Jahreshälfte war aus Asien eine verstärkte physische Nachfrage zu registrieren. Während bei den Chinesen die Lust auf Gold aufgrund der verstärkten Bekämpfung der Korruption weniger
stark ausgeprägt war, reagierten die Inder auf die gelockerten Importbeschränkungen ihrer neuen Regierung mit massiven Goldkäufen und lösten laut World Gold Council im dritten Quartal sogar die
Chinesen als weltgrößte Goldkonsumenten ab. Wie in den Jahren zuvor, sorgten aber vor allem die spekulativen Marktakteure an den Terminmärkten für besonders starke Impulse. Im Laufe des Jahres kam
es hier zu mehrfachen massiven Positionsverschiebungen. So nahm der Optimismus unter den Spekulanten zunächst massiv zu, um im weiteren Jahresverlauf stark einzubrechen. Diese Tendenz war zum
Jahresende besonders stark ausgeprägt. Zur Erinnerung: In der Zeit vom 11. November bis 16. Dezember hat sich an der Comex die kumulierte Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer
und kleiner Spekulanten von plus 50.024 auf plus 115.091 Kontrakte mehr als verdoppelt. Das hektische Hin und Her deutet vor allem auf ein hohes Maß an Unsicherheit hin. Im neuen Jahr dürfte sie
ein ständiger Wegbegleiter des Edelmetalls bleiben.
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