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     342  0 Kommentare BinTec Communications (NemaxBasket) - voll im Plan und doch mit Fragezeichen

    BinTec erwirtschaftete im ersten Quartal 2000 einen Umsatz von gut 6 Mio. Euro - eine Steigerung von rund 12% verglichen mit dem ersten Quartal des Vorjahres.

    Wegen hoher Entwicklungs- und Marketing-Investitionen in neue Produkte weist das Unternehmen im ersten Quartal ein negatives Ergebnis vor Steuern von rund 1,7 Mio. Euro aus. Die Auftragslage hätte sich im Berichtszeitraum aber so positiv entwickelt, dass sich das Unternehmen sicher ist, die Ertragsprognose von 0,25 EUR je Aktie (vor Firmenwertabschreibung) für das Gesamtjahr mindestens zu erreichen.

    Bei den neuen Produkten handelt es um eine neue Router-Generation (X-Generation), die Daten- und Sprachtransfer ermöglicht. Damit werden einheitliche Kommunikationsstrukturen unterstützt.

    Mit neuen Niederlassungen in Bordeaux, Madrid und Mailand hat BinTec die Präsenz im südeuropäischen Raum verbessert. Der Produktabsatz in dieser Region stieg im Berichtszeitraum um 235% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch in Nordeuropa konnte der Absatz fast verdoppelt werden. Fragt sich nur, von welcher Basis aus. Darüber wird nichts mitgeteilt.

    Bintec weist weiter auf einen wichtigen Umstand hin: Weltweit sei es zu Beginn des Jahres 2000 zu einer dramatischen Verknappung von Bauteilen und
    Halbleiterkomponenten gekommen. Es könnten sich Lieferzeiten von bis zu 40 Kalender-Wochen ergeben. Der Effekt: Eine vollständige Kompensation dieses Engpasses konnte im Berichtszeitraum nicht erreicht werden und
    musste sich folglich negativ auf den Umsatz auswirken.

    Bleibt anzufügen, dass die Verknappung von Bauteilen nicht nur auf ihre Verfügbarkeit, sondern auch auf den Preis wirkt und damit die Kosten hochtreibt. Der etwas erstarkende Euro ist da nur ein schwacher Trost.

    BinTec knüpft große Erwartungen an die neue Router-Generation, den Vertragsabschluss mit dem Großkunden DeTeLine sowie weitere Großprojekte im In- und Ausland, die kurz vor Vertragsabschluss stünden.

    Insgesamt hinterlässt die heutige Mitteilung einen zwiespältigen Eindruck. Einige Beobachter rechnen mit einer weiteren Bauteileverknappung und weiter steigenden Preisen, sodass von zwei Seiten Druck aufkommt: Einerseits ist das Umsatzziel gefährdet, andererseits steigen die Kosten - ist doch bei Bintec-Geschäft mit einer Materialeinsatzquote von mind. 45% zu rechnen. Hinzu kommt, dass die näheren finanziellen Umstände der gestern bekannt gegebenen Elmeg-Übernahme nicht völlig klar sind.

    Die Investoren zeigen sich offenbar verunsichert. Die Aktie gibt jedenfalls 3,2% auf 27,40 Euro nach. Sie notiert nun wieder unter dem Aufwärtstrend aus Ende Sept. 1999 (28) und unter der GD30. Damit sind die gestern herausgestellten positiven markttechnischen Aspekte in Frage gestellt.





    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    BinTec Communications (NemaxBasket) - voll im Plan und doch mit Fragezeichen BinTec erwirtschaftete im ersten Quartal 2000 einen Umsatz von gut 6 Mio. Euro - eine Steigerung von rund 12% verglichen mit dem ersten Quartal des Vorjahres. Wegen hoher Entwicklungs- und Marketing-Investitionen in neue Produkte weist das …