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    Kredit kostenfrei  13400  2 Kommentare Negativzinsen - Bankkunden bekommen Geldprämie für’s Geldleihen

    Juhu, endlich können auch wir Privatkunden von Negativzinsen profitieren. Aber ist das wirklich ein Grund, die Sektkorken knallen zu lassen oder sollten wir uns jetzt erst recht Sorgen um die schöne neue Negativzinswelt machen?

    Von „Tabubruch“ über „Bankrotterklärung“, bis hin zur „Aushebelung des kapitalistischen Systems“ – Die Reaktionen auf Negativzinsen waren oder vielmehr sind passenderweise vor allem eins: negativ. Und das aus gutem Grund. Denn so ganz logisch ist die neue Niedrig- und Negativzinswelt nicht. Oder wie lässt sich erklären, warum jemand plötzlich Geld dafür bekommt, dass er sich von einem anderen Geld leiht. Oder umgekehrt: Wie logisch ist es, dass jemand, der einem anderen Geld leiht, dafür auch noch Zinsen zahlen soll? Nein, da klingt es irgendwie viel logischer, wenn Investoren wie Bill Gross sagen, Niedrigzinsen zerstören finanzielle Geschäftsmodelle, oder Ökonomen wie Thomas Straubhaar in der Politik der Negativzinsen eine „Kapitulationserklärung“ sehen, weil sie „das Elixier des kapitalistischen Systems“ trocken legten.

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    Sparer sind die großen Verlierer

    Erst am Wochenende berichtete wallstreet:online, Niedrigzinsen hätten jeden Sparer seit der Finanzkrise 1400 Euro gekostet. Überhaupt sind die Sparer die Leidtragenden dieser schönen neuen Negativzinswelt. Immer mehr Banken geben den von der Europäischen Zentralbank eingeführten Strafzins auf Bankeneinlagen längst an ihre Kunden weiter (siehe hier). Sogar bei den Sparkassen denkt man mittlerweile mehr oder weniger offen über den Tabubruch Negativzinsen nach (Lesen Sie hierzu: "Negativzinsen werden steigen" - Können Sparkassen Strafzinsen noch abwenden?).

    Wo soll das noch hinführen, denken sich viele Sparer und schlagen die Hände über dem Kopf zusammen. Doch den Kopf in den Sand stecken sollten sie trotzdem nicht. Denn wo Schatten ist, ist bekanntlich auch Licht. Und wer behauptet eigentlich, dass Negativzinsen nur in eine Richtung verlaufen müssen, nämlich in die, bei der die Bank der Kreditnehmer ist und von den Zinsen profitiert? Ein Beispiel aus Dänemark zeigt, dass es auch anders geht. Dort haben Negativzinsen tatsächlich etwas Positives – nein, nicht für die Banken, sondern, man mag es kaum glauben, für die Bankkunden.

    Dänische Bank gewährt Negativzinsen

    Wie die „Financial Times“ berichtet, hat das dänische Finanzinstitut Realkredit seiner Kundin Eva Christiansen einen dreijährigen Kredit gewährt. Und zwar zu einem Zinssatz von Minus 0,0172 Prozent. Sprich, die zur Danske Bank gehörende Realkredit zahlt Christiansen umgerechnet monatlich etwa 7 Dänische Kronen dafür, dass sie sich von ihr Geld leiht.

    Juhu, Zeit die Korken knallen zu lassen?

    Für Christiansen wahrscheinlich schon. Immerhin verhilft ihr die Tatsache, dass sie die erste dänische Kreditnehmerin ist, die von Negativzinsen profitiert, sogar zu etwas internationalem Ruhm. Ob es dennoch ausreicht, um allgemein in Jubelstimmung auszubrechen? Fraglich. Zum Einen darf wohl zu Recht bezweifelt werden, dass das Negativzinsmodell bei Bankkrediten Schule machen wird. Viel wahrscheinlicher ist es, dass es sich hierbei um einen Einzelfall handelt.

    Erinnert man sich zum Anderen an die Aussagen Straubhaars zum Thema Negativzinsen, so stellt sich außerdem die Frage, ob das denn überhaupt gut wäre, wenn private Kreditnehmer plötzlich Geld fürs Geldleihen bekämen.

    Laut Straubhaar würden negative Zinsen nämlich eine „Verschuldungsmentalität“ in Gang setzen, die zu „wenig rentablen Rationalisierungsinvestitionen und damit zu einer Kapitalverschwendung führt.“ Oder anders ausgedrückt: Die Menschen würden zu viel Geld für zu viele sinnlose Investitionen verprassen.

    Pulverfass Skandinavien

    Wenn Geld auf Pump mit einer Geldprämie in Form von Negativzinsen belohnt wird, kann man die Warnungen der Skeptiker vor einer drohenden Blasenbildung förmlich schon hören. Und sie sind möglicherweise nicht ganz unbegründet, gerade in Skandinavien. Nicht umsonst bezeichnete wallstreet:online Schweden zuletzt als „Pulverfass“, dass auch Nachbarländer wie Dänemark mit in den Abgrund reißen könnte (siehe: Alarmstufe Rot! Schwedische Immobilienblase bedroht ganz Skandinavien). Negativzinsen als Anreiz zur weiteren Verschuldung könnten die Immobilienblase weiter aufblähen und das Pulverfass zum überlaufen bringen. Oder ist das zu viel Schwarzmalerei und man sollte lieber doch die Sektkorken knallen lassen?




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