Baader Bond Markets
"Geldpolitik bringt den Bondmarkt aus der Balance" - Seite 4
Derzeit sind in Österreich Privatkonten bis zu einem Betrag von 100.000 Euro von der Einlagensicherung geschützt. Für die ersten 50.000 Euro stehen im Falle einer Insolvenz die Banken selbst ein, die zweiten 50.000 Euro werden vom Staat garantiert. Im Falle einer Bankenpleite müssen die Institute damit künftig bis zu 100.000 Euro ersetzen, wofür die Banken bis 2024 einen Einlagensicherungsfonds über 1,5 Milliarden Euro auffüllen sollen. Wohlgemerkt, Österreich setzt damit nur eine EU-Richtlinie um, die Teil der Bankenunion ist und als solche auch von Deutschland umgesetzt werden muss.
Noch am 5. Oktober 2008 traten unsere Kanzlerin und ihr damaliger Finanzminister vor die Presse und versicherten: "Die Sparer in Deutschland müssen nicht befürchten, einen Euro ihrer Einlagen zu verlieren." So ändern sich die Zeiten!
Negative Rendite bei spanischen Geldmarktpapieren
Die Europäische Zentralbank (EZB) empfiehlt den Eurobanken hohe Abschreibungen auf ihre Investments bei der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria. Den Geldhäusern sei nahegelegt worden,
Anleihen und Kredite an die Hypo-Bad-Bank Heta, die vom Bundesland Kärnten garantiert sind, um mindestens 50 Prozent ihres Nominalwertes nach unten zu korrigieren, schreibt die
Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere Quellen.
Offenbar haben viele der involvierten deutschen Banken Ende 2014 Abschreibungen in der Größenordnung von einem Drittel vorgenommen. Institute, die erst im 1. Quartal 2015 Wertberichtigungen
vornehmen, werden nun vermutlich mindestens 50 Prozent abschreiben. Deutsche Geldinstitute hatten per Ende 2014 ca. 5,6 Milliarden Euro bei der Heta im Feuer. Die Banken müssen nun entscheiden,
wie sie auf die Vorgaben der EZB-Bankenaufseher reagieren. So hat sich die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) entschlossen, ihre bereits getätigten Abschreibungen i.H.v. 120 Millionen Euro um
weitere 79 Millionen Euro zu erhöhen, um der Empfehlung der Finanzaufsicht nachzukommen.