Währungsunion nach Grexit
Gemeinsame Einlagensicherung von Sparguthaben soll Euro wappnen
Am Montag treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Eurozone, um erneut über einen Ausweg aus dem griechischen Schludendrama zu beraten. Auf oberster Ebene soll Schwung in die festgefahrenen Verhandlungen gebracht werden. Die Aussichten auf eine Einigung von Griechenland mit seinen Gläubigern sind eher verhalten. Um die Zeit bis Montag zu überbrücken, entschied der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) in einer kurzfristig anberaumten Telefonschalte, den Rahmen für sogenannte Ela-Hilfen für griechische Banken nochmals um 1,1 Milliarden auszuweiten - auf nunmehr insgesamt 84,1 Milliarden Euro. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf EZB-Kreise.
Insolvenzverschleppung von Zombiebanken?
ELA-Notkredite sind dazu da, Banken über einen kurzfristigen finanziellen Engpass zu helfen. Sie sind nicht zur generellen Finanzierung des Bankensystems gedacht. Die Geldhäuser müssen solide, also solvent sein. Doch das Wort Insolvenzverschleppung macht die Runde. Die Banken Griechenlands seien eher nur noch als Zombiebanken zu bezeichnen, die ohne die ELA-Nothilfen bereits zusammengebrochen wären (Lesen Sie mehr dazu hier und hier). Für die griechischen Banken könnte es jedoch auch schon zu spät sein (Mehr dazu hier).
Jucker: Grexit kein Tabu mehr
Wie wallstreet:online aktuell berichtet, platzt mittlerweile auch EU-Kommissionchef Jean-Claude Juncker der Kragen. Er sei frustriert und verstehe Griechenlands Premierminister Alexis Tsipras nicht mehr. Dieser sei drauf und dran, seinen letzten Freund in der EU-Kommission zu vergraulen (siehe: Frustrierter Juncker redet Tacheles mit Tsipras - Lieber Alexis, Grexit kein No-Go!).
Euro soll durch gemeinsame Einlagensicherung gestärkt werden
Ja und dann? Wie das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ berichtet, bereitet die Euro-Gruppe - die Runde der Finanzminister aus den Mitgliedstaaten der Währungsunion - konkrete Maßnahmen vor, um den Euro nach einem möglichen Ausscheiden von Griechenland aus der Gemeinschaftswährung zu stärken. Eine Maßnahme sei eine gemeinsame Einlagensicherung von Sparguthaben, die für alle Länder der Rest-Eurozone gelten würde. Ziel sei es, nach einem Grexit Unruhe und Unsicherheit bei Investoren, vor allem aber bei Sparern beseitigen, berichtet der "Spiegel" vorab.
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Eine weitere Maßnahme sei die Einführung eines Trennbankensystems für die 30 größten Geldhäuser Europas. Damit sollen riskante Geschäfte der Banken von den Spareinlagen der Kunden getrennt werden.
Dem Vernehmen nach soll es eine Ausnahmeregelung für britische Banken geben. Doch noch ist nichts in trockenen Tüchern.