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    China-Panik lässt Rohstoffpreise einbrechen

    Während die Grexit-Krise die Märkte und insbesondere auch die Rohstoffmärkte nur bedingt beeinflusste, bereiten die jüngsten Entwicklungen in China den Anleger des Bergbausektors großes Kopfzerbrechen. Gold, Silber, Kupfer, Eisenerz – die Preise fallen angesichts des einbrechenden chinesischen Aktienmarktes teilweise auf das Niveau von 2009 zurück. Das machte sich auch bei den großen Minenkonzernen bemerkbar, die erheblich an Wert verloren.

    In New York fiel beispielsweise Kupfer zur Auslieferung im September um bis zu 6% auf 2,39 USD pro Pfund, was den niedrigsten Preis seit Juli 2009 und ein Minus von 16% im bisherigen Jahresverlauf bedeutet. Und obwohl gegen Handelsende eine leichte Erholung zu beobachten war, beendeten auch andere Buntmetalle den Handelstag auf dem tiefsten Stand seit Jahren. Nickel beispielsweise gab bis zu 9% ab und erreichte 10.637 USD pro Tonne, Zinn fiel um 4,4% auf 13.700 USD pro Tonne, während es mit Zink um 3,7% auf 1.934 USD pro Tonne nach unten ging.

    Und der Eisenerzpreis weitete seine Verluststrähne aus, brach durch die Marke von 50 USD pro Tonne und liegt nur noch knapp 3 USD über den Rekordtiefs, die im April verzeichnet wurden. Der chinesische Importpreis für Material mit einem Gehalt von 62% Eisen am Hafen von Tianjin fiel um 4,4% auf 49,70 USD pro Tonne nach bereits neun Verlusttagen.

    China stellt fast so viel Stahl her wie der Rest der Welt zusammen und macht mehr als 70% des Seehandels mit Eisenerz aus. Die Volksrepublik importiert rund 40 bis 50% der Buntmetallproduktion der Welt. Das langsamere Wachstum der chinesischen Wirtschaft hat die Rohstoffpreise schon in den vergangenen drei Jahren belastet, der jüngste Einbruch ist aber die Reaktion auf den Absturz der Aktienmärkte in Shanghai und Shenzen, der den Wert der dort notierten Aktien um 2 Billionen Dollar dezimiert hat.

    Die chinesischen Aktienmärkte sind um fast ein Drittel eingebrochen, seitdem sie Mitte Juni ihren Höhepunkt erreichten und die Behörden haben bereits an zahlreichen Stellen den Handel ausgesetzt, um die Verlust zu begrenzen. Mehr als 90 Mio. Chinesen sind am Aktienmarkt investiert, wobei 80% der Anleger auf eigene Rechnung kaufen, während es beispielsweise in den USA nur 14% sind. Und viele von ihnen sprangen spät auf die Rallye auf, nutzten zudem Kredite, um die Aktienkäufe zu finanzieren, was nun zu einem harten Schlag für das Verbrauchervertrauen in der zweitgrößten Wirtschaft der Welt wird.

    Neben den Bunt- kamen auch die Edelmetalle unter die Räder. Der Goldpreis ist unter die Marke von 1.150 USD in Richtung seines Jahrestiefs gefallen, da die Anleger das gelbe Metall nicht als sicheren Hafen suchen. Auch Silber zur Auslieferung im September gab stark nach, fiel zeitweise um 6,6% auf 14,72 USD pro Unze bevor sich der Silberpreis zum Handelsschluss über die Marke von 15 USD je Unze retten konnte.

    Die schwierige Situation führte dazu, dass viele Anleger den Ausstieg auch aus Rohstoffaktien wählten, sodass unter den Schwergewichten der Minenbranche Milliarden Dollar an Marktwert ausgelöscht wurden. Besonders hart traf es dabei die drei großen Eisenerzproduzenten. Der größte Rohstoffkonzern der Welt BHP Billiton (WKN 908101) gab in New York weiter nach und verlor damit seit Freitag mehr als 8%, bevor einige späte Käufe den Schaden ein wenig begrenzten. BHP hat in den vergangenen 12 Monaten rund 45% an Wert verloren und wies am gestrigen Dienstag kurzfristig eine Marktkapitalisierung von weniger als 100 Mio. USD auf. Auf dem Höhepunkt 2011 hatte BHP einen Marktwert von 280 Milliarden USD.

    Auch der Abschwung der Aktien der brasilianischen Vale (WKN 897998) setzte sich fort, sie fielen um 4% auf den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt. Der größte Eisenerzproduzent der Welt hat 2015 bereits 35% seines Wertes verloren. Auch die Nummer Zwei nach Umsatz Rio Tinto (WKN 852147), deren Gewinn zu 80% aus dem Geschäft mit Kupfer und Eisenerz stammt, fiel bei hohem Volumen um 4%. Die Aktie büßte seit ihrem Hoch im Februar mehr als 18% ein.

    Der schwache Gold- und Silberpreis ging natürlich nicht spurlos an den Produzenten vorbei. Barrick Gold (WKN 870450) verlor 4,8%, während es bei Goldcorp (WKN 890493) – dem nach Marktkapitalisierung größten Goldkonzern der Welt – nur moderate 0,5% waren. Der nach Ausstoß drittgrößte Goldproduzent der Welt Newmont Mining (WKN 853823) hingegen gab um 5,6% nach.


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