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    Marktstimmung  288  0 Kommentare Dagegenhalten statt Panik - Seite 2

    Leidensfähige Privatanleger

    Noch deutlicher fällt das Stimmungsergebnis bei den Privatanlegern aus, bei denen sich ein Optimismus breitgemacht hat, wie wir ihn zuletzt am 26. November 2014 beobachten konnten. Dass dabei unser Börse Frankfurt Sentiment-Index von +10 in der Vorwoche auf einen Wert von +28 gestiegen ist, offenbart indes ein ganz anderes Marktverhalten als das der institutionellen Anleger. Denn die neu hinzugekommenen Optimisten – es handelt sich immerhin um einen Zuwachs von zehn Prozent aller Befragten – rekrutieren sich zu 80 Prozent aus dem Lager vormaliger Bären. Interessant ist dabei, dass sich von den Optimisten der Vorwoche per Saldo kaum jemand von seinen zwischenzeitlich massiv im Verlustbereich befindlichen Engagements getrennt hat. Die Einstandspreise dieser Positionen dürften sogar immer noch deutlich über dem heutigen Kursniveau liegen, was einerseits eine starke Aversion erkennen lässt, die aufgelaufenen, zeitweise recht hohen Buchverluste zu realisieren. Andererseits lässt das den Schluss zu, dass man sich anscheinend von der jüngsten Panik nicht hat anstecken lassen.

    Per Saldo zeigt sich, dass sich eine größere Gruppe von vor allem institutionellen Anlegern unseres Panels bereits vor zwei Wochen auf schlimmes Ungemach an den Aktienmärkten rechtzeitig eingestellt haben muss. Zumindest dürften sie in deutschen Aktien untergewichtet gewesen sein und haben diese Untergewichtung nicht nur relativ profitabel abgebaut, sondern die Schwäche des Aktienmarktes zum Aufbau bullisher Positionen genutzt, irgendwo zwischen 10.800 und 9.400 Zählern, so dass die Einstandspreise der neuen Optimisten etwa auf dem aktuellen Niveau liegen dürften. Daraus ließe sich folgern, dass wohl die Mehrheit der institutionellen Akteure den starken Kurseinbruch des DAX zumindest temporär für abgeschlossen hält. Sollte sich der DAX allerdings in den kommenden Tagen nicht weiter deutlich erholen, dürfte die Bereitschaft dieser Marktteilnehmer, ihre Kaufpositionen zu halten, im Laufe der Zeit schnell schwinden.

    von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

    © 26. August 2015

    [1] Der Börse Frankfurt Sentiment-Index bewegt sich zwischen -100 (totaler Pessimismus) und +100 (totaler Optimismus), der Übergang von positiven in negative Werte markiert die neutrale Linie. Die Werte des früheren Cognitrend Bull/Bear-Index sind auf die neue Skalierung umgerechnet worden.

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