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     1737  0 Kommentare Aktien – Bullen tot? - Seite 4

    Wenn erstens die Erwartungen hinsichtlich Wachstum der Weltwirtschaft nicht deutlich nach unten revidiert werden und es zweitens, damit zusammenhängend, aber wichtiger, in der Ecke Liquidität und Renditeentwicklung/Risikoneigung zu einer Beruhigung kommt, so besteht eine gute Chance, dass das Kurs-Potenzial bei Aktien ausgeschöpft wird, so wie es hier skizziert wurde.

    Abgesehen davon ist angesichts der in diesem ungewöhnlich langen Bull-Run bei den großen Playern aufgehäuften Menge an Aktien die Notwendigkeit groß, die Aktienkurse nochmals “hochzuleiern”, um sich mit möglichst hohen Gewinnen zu verabschieden, bevor die Wachstumsschwäche der Weltwirtschaft nicht länger übersehen werden kann. Wichtiger noch als das: Die Wachstumsschwäche offenbart die Unfähigkeit der Zentralbanken, das per Geldflut zu ändern. Und das verstärkt Zweifel an der Stabilität dieses Fiat-Geld-Systems insgesamt.

    Artikelserie “Aktien – Bullen tot?”

    • Teil 1: Marktpotenzial nach technischer Lage
    • Teil 2: Makroökonomische Rahmenbedingungen
    • Teil 3: Liquidität und Bondmärkte; Resümee

     

    Ergänzung:
    Der Präsident von Appaloosa Management und Betreiber eines Hedge-Fonds David Tepper sieht sich nicht so bullisch, wie er sein könnte. Er hat Probleme mit dem Wachstum der Unternehmensgewinne und den erreichten KGV-Bewertungen. Die Gewinnschätzungen für das kommende Jahr dürften zu hoch sein, sagt er. Das Wachstum der Weltwirtschaft schwäche sich ab in einer Zeit in der die Fed bereit zu sein scheint, die Zinsen anzuheben, während die meisten anderen Zentralbanken für geldpolitische Erleichterungen sorgen. Aus all diesen Gründen kann er sich nicht selbst als kurzfristigen Bullen sehen.
    Tepper hatte im September 2010 in einer TV-Sendung gesagt, das QE-Programm der Fed garantiere förmlich Stärke bei Aktien.

    Der legendäre Markttechniker und Markt-Historiker Ralph Acampora von Altaira Investments sieht mit Blick auf den gegenwärtigen Zustand der US-Aktienmärkte ein Tief erreicht. Sie sollten nun eine sehr temperamentvolle Rally vor sich haben, die den S&P 500 bis auf 2040 bis 2060 führen dürfte. Danach erwartet er gegen Ende Oktober jedoch ein Retest der jüngsten Tiefs. Ein solcher Test sei aber nötig, das Tief sollte halten.
    Klassischerweise sind die Gruppen und Sektoren, die im Selloff am wenigsten verloren haben, die kommenden Anführer. Rotation von einem in den anderen Sektor sei die Lebensader jedes langfristigen Bull-Marktes. Für Langzeit-Investoren könnte jetzt die Zeit für Bluechips mit guter Dividendenrendite gekommen sein.
    Acampora sieht sich als “secular bull”, einen neuen Bär-Markt sieht er nicht heraufziehen.

     

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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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