VW-Stammaktien
Kursexplosion bei VW! Was steckt hinter dem rätselhaften Kurssprung?
Kursexplosion bei VW! Am Vormittag gehen plötzlich die VW-Stammaktien durch die Decke, doch keiner weiß warum. Steckt ein Großaktionär dahinter oder haben sich Anleger schlicht verspekuliert? Das große Rätselraten beginnt.
Nanu, was ist denn bei den VW-Aktien los? Freitagmorgen, alles ist relativ ruhig, Schaeffler torkelt an die Börse, Angela Merkel bekommt nicht den Friedensnobelpreis und Jürgen Klopp stellt sich beim FC Liverpool vor. So weit so gut. Dann schießt plötzlich der Kurs der VW-Aktien in die Höhe, das Handelsvolumen geht ebenfalls durch die Decke. Zurück bleiben viele Fragezeichen.
VW-Stammaktien im Intraday-Chart (mit Volumen)
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, wechselten bereits am Vormittag mehr als drei Mal so viele VW-Aktien ihre Besitzer als an einem durchschnittlichen Handelstag insgesamt. Die ungewöhnlich hohe Handelsaktivität blieb natürlich nicht ohne Folgen für den Aktienkurs. Zeitweise kletterten die VW-Stammpapiere bis auf 133,75 Euro, während die Vorzugsaktien um plus minus 105 Euro schwankten. Rätselraten auf dem Börsenparkett: Was ist da nur los?
„Focus Online“ mutmaßt, dass der Kursanstieg von Short-Sellern ausgelöst worden sein könnte, die auf weiter fallende Kurs bei VW gesetzt hatten. Da der Kurs aber, anders als von ihnen erwartet, seit Tagen steigt, mussten sie nun die Reißleine ziehen und ihre Position glattstellen, d.h. kaufen. Dadurch ließe sich auch der starke Kursanstieg erklären, da die Stammaktien ohnehin nur zu einem geringen Volumen gehandelt werden. Insofern können solche Kaufaktivitäten den Kurs stärker beeinflussen als dies normalerweise der Fall ist.
Gerüchteküche brodelt: Baut Porsche seinen Einfluss aus?
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Volkwagen bietet zwei verschiedene Wertpapiere an, Stammaktien und Vorzugsaktien. Anleger müssen sich entscheiden: Geht es ihnen eher um Einfluss und Mitspracherecht im VW-Konzern, dann greifen sie zu den teureren Stammaktien. Sind sie dagegen weniger auf das Stimmrecht als vielmehr auf die Dividende aus, dann ist die Vorzugsaktie die richtige Wahl. Diese werden zudem deutlich mehr gehandelt, ganz im Gegensatz zu den Stammaktien, von denen nur 12,27 Prozent der Stammaktien frei gehandelt werden können. 52,2 Prozent gehören laut „Handelsblatt“ der Porsche Holding, weitere wichtige Aktionäre sind das Land Niedersachsen sowie Katar.
Das „Handelsblatt“ wiederum führt den ungewöhnlichen Kurssprung auf das Gerücht zurück, wonach Porsche seine Beteiligung an Volkswagen nochmals ausbauen könnte. Porsche wollte dazu zunächst keine Stellung nehmen. Zuletzt hatten die Familien Piëch und Porsche 1,5 Prozent der Anteile von Suzuki erworben – und zwar nach Bekanntwerden des Abgasskandals. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Erst vor wenigen Wochen hat Suzuki wiederum die knapp 20-prozentige Beteiligung seines früheren Allianzpartners Volkswagen zurückgekauft. Umgerechnet rund 3,2 Milliarden Euro legte Suzuki für die 19,9 Prozent, die VW seit Jahren an den Japanern hielt, auf den Tisch.