Facebook + Uber
Eine Plattform für Alles - Facebook integriert Uber in seinen Messenger
Sie soll einfach alles können: In ihre Messenger-App hat Facebook bereits Hotelketten, Einzelhandelsmarken und Geldüberweisungsprogramme integriert. Nun wird der Service um die Komponente Personenbeförderung erweitert. Erster Partner im Bunde: Der Fahrdienstvermittler Uber.
„Lass uns mit dem Taxi zum Weihnachtsmarkt fahren.“ „Okay. Wir treffen uns am Fernsehturm, Panoramastraße 1A, 10178 Berlin“. Klick. Fahrt gebucht.
Die Strategie ist klar: Facebook will nichts dem Zufall überlassen und die Nutzer am Besten gar nicht mehr loslassen. Man braucht keine Extra-App, man muss die Unterhaltung nicht verlassen – der Messenger soll zum universellen Dienst im Alltag der Facebook-Nutzer werden, erklärte das Social Network.
So einfach soll es also gehen. Nur leider nicht in Deutschland. Der schnelle Bestellprozess einer Uber-Fahrt wird vorerst nur in den USA möglich sein. Damit müssen die laut „Bloomberg“ weltweit 700 Millionen Facebook-Messenger-Nutzer noch den "traditionellen" Weg über die Uber-App gehen.
Umstrittener Geschäftspartner
Bevor bald andere Fahrdienste hinzukommen, hat sich Facebook als Erstes einen äußerst prominenten Partner ins Boot geholt. Schon lange hat Uber mit den Vorwürfen zu kämpfen, es würde mit seinem Geschäftsmodell verschiedene gesetzliche Regelungen umgehen, um so einfacher Profit zu machen. Denn das Start-up sieht sich als reiner Fahrdienstvermittler, während die Fahrer teilweise ohne Lizenz und mit Dumpingpreisen allein das volle unternehmerische Risiko tragen.
Noch im März bezeichnete das Bundeswirtschaftsministerium diese Art der Ausbeuterei als „Minijob für Selbstständige“ und „wenig wünschenswerte Verdrängung von vollwertigen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen“ (wallstreet:online berichtete). Auch die Arbeitskommission Kaliforniens erkannte dies und entschied im Juni, dass Uber-Fahrer als Firmenangestellte und nicht als eigenständige Unternehmer betrachtet werden können (Steht Uber vor dem Aus? US-Behörde fegt Geschäftsmodell vom Tisch!).
Lesen Sie auch
Im Osten nichts Neues
Letztlich entspringt die Idee der Kombination aus Fahrvermittlung und Chatroom auch nicht der Facebook-Firmenzentrale, sondern eher den Wettbewerbern im Fernen Osten. Wie „Bloomberg“ weiter ausführt, gibt es in China schon längst ein ähnliches Feature, in dem die Kommunikationsplattform WeChat mit dem Fahrdienst Didi Kuaidi – Ubers dortiger größter Konkurrent – kooperiert.