Chuma Holdings

Obacht bei Pot-Aktien! BaFin warnt vor dubiosen Kaufempfehlungen

Auch wenn der Gedanke an einen Pot-Handel heute so manchen Investoren berauscht – bei der Wahl der Aktien ist  Vorsicht geboten. Die Deutsche Finanzaufsicht warnt jetzt vor dubiosen Werbemailings der Cannabis-Firma Chuma Holdings. 

Schon lange wird die Legalisierung gefordert, Ökonomen sowie Politiker wittern lukrative Geschäfte und beträchtliche Steuereinnahmen. Auch, wenn wir in Deutschland noch nicht so weit sind, wie diverse US-amerikanische Bundestaaten, so lässt sich auf unseren Finanzmärkten dennoch legal Handel mit den psychotropen Pflänzchen treiben. Vor dem Einstieg in die Rauschgeschäfte sollte man dennoch kühlen Kopf bewahren. Denn nicht alle Firmen machen korrekte Angaben.

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin warnt nun vor dubiosen Kaufempfehlungen der US-amerikanischen Firma Chuma Holdings. Mittels Massenmailings würde das Cannabis-Dienstleistungsunternehmen derzeit verstärkt für den Kauf seiner Aktien werben und dabei unrichtige oder irreführende Angaben machen. Auch Interessenkonflikte, die sich beim Einstieg in den Drogenhandel ergeben, würden unter den Teppich gekehrt und bewusst verschwiegen. 

Aus diesem Grund habe die BaFin eine Untersuchung wegen des Verdachts der Marktmanipulation eingeleitet. Zum eigenen Schutz rät sie potentiellen Anlegern, die Angaben der Chuma Holdings genau unter die Lupe nehmen. Anleger sollten sich nicht allein auf die unternehmenseigenen Informationen verlassen, sondern auch externe Quellen zu Rate ziehen. Nach eigenen Angaben bietet die Firma verschiedene Dienstleistungen für Cannabis-Produzenten an, wie die Suche nach geeigneten Anbauflächen, Darlehensbeschaffung oder die Errichtung von Verkaufsstätten. 

Die Suche nach Investoren muss tatsächlich eine Verzweifelte sein, denn die Geschäfte scheinen nicht gut zu laufen. Seit Herbst 2015 schmiert die Chuma-Aktie beständig ab, die Kurswerte sind mit einem Drei-Monats-Tief von von rund 25 Cent alles andere als high. 

Chuma Holdings Aktie - drei-Monats-Chart

"Effektive Aufklärung anstatt sinnlose Repression"

Trotz aller Vorsicht ist die schrittweise Legalisierung in verschiedenen Teilen der Welt Programm. Colorado war der Pot-Pionier der USA und avanciert seither zu einem Cannabis-Mekka, auf dessen Markt es von Kosmetik bis Hundekuchen alles gibt, was das Kiffer-Herz begehrt. Der Handel bescherte dem Bundesstaat allein im ersten Halbjahr nach der Legalisierung rund 25,3 Millionen US-Dollar an Steuereinnahmen, Washington zog in der Folge nach und rechnete mit 51 Millionen Dollar für das erste Jahr.

Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft ließen sich hierzulande theoretisch bis zu 3,5 Milliarden Euro an Mehrwert- und Einkommensteuereinnahmen erzielen. Außerdem würden Einsparungen in den Ausgaben der Kriminalitätsbekämpfung die Staatskasse entlasten. Nach Meinung des früheren Vorsitzenden der Monopolkommission, Justus Haucap, lässt sich der Drogenkonsum mit Verboten sowieso nicht verhindern. Stattdessen solle man die Steuereinnahmen sinnvoll für Anti-Drogen-Kampagnen nutzen, denn "Aufklärung ist effektiver, als sinnlose Repression" (mehr dazu hier).